Kapitel 13

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Der Kuss fühlte sich gut an.

Richtig.

Es kam mir vor wie das Normalste der Welt und gleichzeitig war es als würden alle meine Sinne durchdrehen. Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich fühlte mich als müsste ich gleich abheben.

Meine Arme hatte ich um seinen Nacken geschlungen und meine Hände fingen an mit seinen Haaren zu spielen. Meine Augen waren geschlossen und ich spürte wie seine Hände unablässig sanft über meinen Rücken strichen. Ich hätte ewig so dasitzen können.

Doch dann musste natürlich mein Handy klingen. Zumindest hatte es warten können, bis wir uns geküsst hatten. Nicht wie in irgendwelchen Filmen, in denen sich das Pärchen gerade küssen will und dann das Handy klingelt.

Seufzend lehnte ich mich zurück.

Dylan brauchte einen Moment, bis er endlich seine Umarmung löste. Ich kramte das Handy aus der Handtasche und nahm den Anruf entgegen.

„Und, wo bist du?“, ertönte da auch schon Rachels Stimme. Ich verdrehte die Augen.

„Wie wo bin ich?“, antwortete ich mit genervten Unterton. Sie rief auch immer zu den passendsten Zeitpunkten an.

„Na bist du schon bei ihm zu Hause oder seit ihr noch auf den Weg dahin?“

„Wäre ich noch auf den Weg dahin, hätte ich gar nicht abnehmen können, weil das auf einem Motorrad schlecht geht. Übrigens danke, dass du ausgerechnet ihn als meinen Fahrdienst gewählt hast“, sagte ich mit leichtem Sarkasmus in der Stimme.

Aus den Augenwinkel sah ich, wie Dylan anfing zu grinsen.

„Ach und da du es ja unbedingt wissen willst. Ich bin auf einem Polizeirevier.“

Rachel sog scharf die Luft ein, atmete dann lautstark aus und wiederholte die ganze Prozedur noch einmal.

„Du verarschst mich, oder?“, fragte sie und ich konnte förmlich sehen, wie sie gerade grinste. Als ich nicht antwortete, hakte sie etwas unsicherer nach: „Sydney?“

Ich sagte immer noch nichts und genau da begann sie es zu realisieren.

„Ich wusste, dass er ein schlechter Umgang für dich ist. Am Ende schnappst du mir noch meinen schlechten Ruf weg. Das kann ich nicht zulassen. Sydney, ich verbiete dir dich noch einmal mit diesen Typen zu treffen. Er bereitet nur Ärger.“

Es war ja nicht so, als wäre sie Schuld daran, dass ich hier mit ihm saß…

„Rachel, ich kann dir versichern, dein schlechter Ruf ist sicher. Und außerdem haben wir keinen Wagen zu Schrott gefahren“, fügte ich mit einem Unterton hinzu, der besagte Im-Gegensatz-zu-einer-anderen-Person. Rachel antwortete bloß mit einem abwertenden Geräusch.

„Wir sind im Grunde nur hier, weil uns ein betrunkener Autofahrer fast umgefahren hätte, dann seinen Wagen zu Schrott gefahren hat und wir das alles zu Protokoll geben mussten. Also, wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest. Ich mache jetzt mit dem weiter, bei dem ich eben aufgehört habe!“, und bevor sie noch weiter nachfragen konnte, hatte ich aufgelegt.

Als ich mich zurück zu Dylan drehte, hätte ich fast mit den Augen gerollt, beim Anblick seines eingebildeten Grinsens.

„Du willst also weitermachen? Kannst wohl nicht genug bekommen“, ärgerte er mich.

Statt ihn mit einem der Stühle zu erschlagen, um ihn zum Schweigen zu bringen, beugte ich mich navh vorne. Meine Lippen berührten fast seine, als eine Stimme mich zurückschrecken ließ.

More than a Bad Boy (Completed)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt