Andromeda Tonks stand in Tür. Sie hatte einen gehetzten Blick. Erst, als sie erkannte, dass Elladora nur mal wieder jemandem einen Streich gespielt hatte, entspannte sie sich. War sie doch seit dem Krieg und den vielen Verlusten immerzu auf der Hut.
Lächelnd und mit ein wenig Trauer erinnerte sie sich daran, wie ihre Tochter ihrer vermeintlichen kleinen Schwester gezeigt hatte, wie das Warnsystem des Hauses funktionierte. Damals hatten sie es gleich an Remus ausprobiert.
Sie schüttelte den Kopf um die trüben Gedanken, welche zu aufkommen drohten, verschwinden zu lassen. Statt der Trübsal Blaserei lächelte sie und sah ihrer Nichte und Blaise dabei zu, wie sie ruckartig einen Abstand des Anstandes zwischen sich brachten und auf die etwas ältere Hexe zusteuerten.
Elladora umarmte ihre Tante und stellte Blaise vor. Man konnte diesem ansehen, dass er nicht so recht wusste, wie er mit seiner jetzigen Situation umgehen sollte. Aus diesem Grund nahm sich Andromeda ein Beispiel an Molly Weasley und umarmte auch Blaise. Dieser schien erst verwirrt, doch entspannte sich dann ein wenig.
Kurz darauf saßen sie zu viert, denn Teddy möchte ja seine Großcousine auch mal wieder in seine kleinen Arme schließen, auf dem Sofa bei einer Tasse Tee. Der kleine Zwerg hatte es sich auf dem Schoß von dem Mädchen bequem gemacht und war schon fast eingeschlafen. Blaise saß, immer noch mit einem Anstandsabstand von der jungen Malfoy entfernt, neben dieser. Die Frau des Hauses stand gerade in der angrenzenden Küche und legte Kekse auf einen Teller. Von hinten hätte man fast schon sagen können, Bellatrix Lestrange würde an dem Platz ihrer Schwester stehen. Aber genau das war der Grund, warum Witwe immer schön bunte Farben trug und nicht wirklich mehr auf ihr Äußeres achtete. Dem jungen Zabini war das schon auf den ersten Blick aufgefallen.
Wahrscheinlich hatte das Mädchen neben ihm seine Gedanken gehört, denn sie lächelte und meinte leise: „Man könnte sagen, sie ist das direkte Gegenteil.". Auch, wenn sie den Namen ihrer verstorbenen Tante nicht aussprach, so konnte man trotzdem, wenn man die jüngste Malfoy gut kannte oder sie in Angstzuständen, so wie Blaise sie erlebt hatte, gesehen hatte, die leichte Angst in den sturmgrauen Seelenspiegeln sehen. Um aus der für sie unangenehm gewordenen Situation zu entkommen, stand die Dreizehnjährige vorsichtig auf und brachte den mittlerweile schlafenden Teddy hoch ins Kinderzimmer.
Als sie wieder nach unten kam, war ihre Tante gerade mit den Keksen fertig und brachte diese zu Blaise. Die beiden Frauen setzten sich wieder. Magisch schloss die ältere Hexe die Tür hinter ihrer Nichte und legte noch einen Muffliato (= Schallschutzzauber) auf diese. Kaum hatte sie den Zauber vollendet und ihren Zauberstab wieder weggesteckt, leuchteten ihre Augen förmlich auf und über das ganze Gesicht strahlend wandte sie sich dem Achtzehnjährigen zu. Elladora kannte dieses Strahlen. Es war auch erschienen, als Nymphadora und Remus verkündeten, dass sie heiraten wollten.
Wie recht sie hatte. Denn die älteste im Raum fing mit „So. Du bist also Blaise Zabini. Erzähl mal." an. Danach wurde er über fast sein ganzes Leben ausgefragt. Natürlich war das der jüngsten Malfoy auch schon bekannt. War es doch bei Remus Lupin nicht anders gewesen. Sie lehnte sich also an der Lehne des Sofas an und wartete auf die Stelle, an der sie eingreifen müsse. Denn wenn die erste Begegnung der beiden mit dem Satz „Ohhh! Ich freue mich so dich kennenlernen zu können." angefangen hat, dann würde es nicht lange dauern, bis das Wort Hochzeit kam. Anscheinend konnte das Mädchen zu ihren Fähigkeiten auch Zukunftslesen hinzufügen, denn im selben Moment fragte Andromeda: „Und ihr werdet also heiraten?". Schnell war eine Lösung gefunden und Elladora erlöste den neben ihr sitzenden. „Das weißt du doch Mum. Ich habe es dir bei meinem letzten Besuch doch schon erzählt. Mehr als die Tatsache wissen wir leider auch nicht.", lächelte sie entschuldigend.
Nun war aber jemand anderes im Raum, der sie entgeistert ansah und eine dringende Erklärung brauchte. Erst als sie schnell seinen lauten Gedanken zugehört hatte, verstand sie. Elladora hatte zu ihrer Tante Mum gesagt. Es war schon irgendwie nachvollziehbar. Immerhin wusste sie ja jetzt über ihre wahre Herkunft Bescheid.
Entspannt dreht sie sich zu Blaise und meinte: „Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich meine Tante, wenn wir nicht gerade unter Leuten sind, die das nicht hören sollten, so nennen soll.". Angesprochener nickte nur. Nach ein paar weiteren Gesprächen einigten sie sich, noch das Abendessen dort zu sich zu nehmen.
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Die verschwundene Tochter Malfoy
FanfictionWas wäre passiert, wenn Draco Malfoy eine kleine Schwester hätte? Und wenn diese sich auch noch in seinen besten Freund verliebt? Toleriert das der Eisprinz, oder fährt er die Beschützermauer hoch? Eine interessante Geschichte mit Drama, Erotik, Lie...