Kapitel 131

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Ein paar Tage später

Fabios P.o.V.

„Und das macht dir wirklich nichts aus, wenn wir dich hier alleine lassen?" frage ich Shirin mit doch etwas schlechtem Gewissen. „Zum hundertsten Mal Nein! Geht eine Runde laufen und lasst mich verdammt nochmal wieder einmal alleine" gibt sie mir gespielt gleichgültig zurück. Ich beuge mich auf der Couch über sie und gebe ihr einen flüchtigen Kuss. Als ich mich wieder von ihr löse blicke ich wieder in ihr sanftes lächeln. Sie legt ihre gesunde Hand an meine Wange und sagt dann „Es macht mir wirklich nichts aus. Und jetzt geht. Schau das du Marcel für Brno wieder fit bekommst." Ich hole mir noch einen Kuss wobei wir da von Marcel unterbrochen werden. „Komm schon sie hat ja gesagt und das schon wirklich hundert mal. Lass uns gehen..." Ich löse mich mit einem grinsen von ihr und blicke zu Marcel der mit verschränkten Armen in der Türe steht. Vorsichtig richte ich mich wieder von der Couch auf und gehe mit Marcel aus der Wohnung. Nur ein kurzer Blick noch hinein zu Shirin die uns noch zu ruft „Viel Spaß."

Es ist noch früh morgens doch die Temperaturen beginnen bereits zu steigen. Deshalb führt mich Marcel auf eine Waldrunde, in der Hoffnung das dort angenehmere Temperaturen herrschen. Nach ca. einer Stunde haben wir die hälfte hinter uns und machen eine kurze Pause. Wir setzten uns auf eine Steinmauer die entlang des Weges sich erstreckt. „Wie fühlts du dich?" frage ich Marcel. „Ganz gut. Ich denke für das nächste Rennen bin ich wieder startbereit. Ich muss nur noch das Okey von meinem Arm vom Arzt holen, dann steht mir nichts mehr im Weg." „Ich danke dir. Für das was du für mich und vor allem für Shirin getan hast. Nachdem sie mich angerufen hat und mir von ihrem Unfall erzählt hat und das dieser verfluchte Christian an allem Schuld ist da..." „Hey Man, kein Ding" unterbricht mich Marcel bevor ich mich noch weiter in meine Wut hineinsteigere. „Shirin ist auch für mich eine gute Freundin und auch du bist mir schon über Jahre ein guter Freund." „Danke. Ich, ich mache mir nur solche Vorwürfe. Weißt du..." antworte ich ihm während mein Blick zu Boden fällt. „Wegen Shirins Unfall?" „Nein, mir ist klar, dass ich dafür keine Schuld trage. Aber ich hätte dort sein können. Hätte ich nicht diese verdammten Termine gehabt wäre ich dort gewesen und hätte sie vor diesem Arschloch beschützen können, und... Verdammt Marcel ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn ich sie verloren hätte..." meine Stimme bricht ab und ich spüre wie mir langsam die Tränen in den Augen stehen. Schnell reiße ich meinen Blick nach oben und versuche durch zu atmen. Marcel legt seinen Arm auf meine Schulter und sagt dabei „Mach dich nicht fertig deshalb man. Du konntest nichts dafür. Wir haben nun Mal Termine die wir einhalten müssen. Und auch wenn Shirin diesen Unfall hatte und dieses Arschloch sie angegraben hat, so geht es ihr doch jetzt gut. Du hast sie nicht verloren. Mach dir nicht zu viele Gedanken über das was in der Vergangenheit war und du sowieso nicht mehr ändern kannst. Freu dich lieber auf die Zukunft die du jetzt mit ihr hast. Immerhin zieht ihr zusammen." Der letzte Satz legt mir wieder ein Lächeln auf meine Lippen. Ich blicke zu Marcel und weiß das er recht hat. „Du hast recht, danke man." „Immer wieder gern. Und jetzt komm. Wir haben noch eine Stunde vor uns" antwortet mir Marcel und steht wieder von der Mauer auf. Ich tue es ihm gleich und laufe wieder an seiner Seite zurück. Zurück zu meiner Zukunft.

Shirins P.o.V.

Ich höre die Jungs vor der Türe und im nächsten Moment öffnet sich diese auch schon. Zwei strahlend verschwitzte und doch etwas schwer atmende Jungs, wohlbemerkt beide ohne Shirts kommen durch die Türe. „Das gibt's doch nicht. Da liegt sie immer noch gleich das wie vor zwei Stunden. Du hast dich aber nicht viel bewegt" wirft mir gleich Marcel grinsend entgegen. „Sehr witzig wirklich witzig" entgegne ich ihm und kann mir auch ein grinsen nicht verkneifen. „Hey Carino" kommt es von Fabio und dann beugt er sich auch schon über mich und gibt mir einen Kuss. Ich lege meine Hand auf seine Wange und spüre dabei wie verschwitzt er ist. „Iiiihh du bist ja ganz verschwitzt." „Was du nicht sagst. Ich war auch laufen" entgegnet er mir. „Na hoffentlich. Denn wenn du vom Lift rauffahren so müde bist, dann mach ich mir sorgen" entgegne ich ihm lachend. „Na warte nur, du" räumt er mir entgegen und beugt sich wieder über mich. Dabei rutscht seine Hand von der Couchlehne leicht ab und berührt mich. „Aua!" rufe ich schnell. Sofort entfernt sich Fabio von mir und er blickt mich schockiert an als er sagt „Oh mein Gott. Es tut mir so leid." Ich kann nicht anders und fange an zu lachen was bei beiden nur für Verwirrung sorgt. „Du Idiot, das war doch meine linke Seite. Es ist alles gut. Ich habe dich nur verarscht" sage ich ihm mit einem Grinsen. Marcel schüttelt nur leicht lachend den Kopf während er sein Glas austrinkt und Fabio blickt mich wütend an. „Sorry Schatz" füge ich hinzu und grinse übertrieben breit. „Mach das nie wieder" antwortet er mir doch etwas ernst. Ich blicke ihn nur an und weiß ehrlich gesagt nicht warum er so extrem reagiert. „Komm schon Man. Beruhig dich doch ein bisschen. Sie sieht es doch auch ganz locker" fügt Marcel plötzlich hinzu und seine Aussage verwirrt mich doch etwas. Fragend sehe ich die beiden an. Fabio fährt sich durch seine verschwitzten Haare und sieht besorgt aus. „Okey was ist los?" frage ich Fabio und richte mich etwas auf. Keine Antwort kommt von ihm aber dafür von Marcel „Er macht sich vorwürfe, Okey." Ich blicke zu Fabio der zuerst noch zu Boden blickt doch dann auch an meinem Blick haften bleibt. „Fabio..." sage ich mitfühlend. „Nein nicht...ich..." stottert er daraufhin nur vor sich hin und geht ins Gästezimmer. Kurz tausche ich mit Marcel blicke aus und ich bin mir sicher wir denken gerade dasselbe.

Ein paar Minuten später habe ich es endlich zur Zimmertüre geschafft und klopfe. Im selben Moment öffne ich sie auch schon und trete ins Zimmer. Fabio sitzt am Bett und sofort als er mich sieht springt er förmlich auf und kommt auf mich zu während er sagt „Dein Ernst. Du kommst mir nach..." Er stellt sich stützend auf meine linke Seite und hilft mir die letzten Schritte zum Bett. „Naja wenn du einfach abhaust.... Tut mir nur leid, dass es so lange gedauert hat, ich habe einen Umweg genommen" antworte ich ihm lachend während ich mich aufs Bett setze. Doch wieder sieht er mich nur mit einem ermahnenden Blick an. „Ach komm schon. Das war doch witzig. Findest du nicht?" frage ich ihn leicht lächelnd. „Für mich ist das nicht witzig" antwortet er mir und setzt sich neben mich hin. Ich blicke ihn an und kurz darauf legt auch er seinen Blick auf mich. 

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