Kapitel 48

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Ich war schon seit zwei Tagen Zuhause und ohne jeglichen Kontakt zu Granit.
Es tat weh.
Es schmerzte.
Ich kannte es garnicht.
Ohne ihn.
Wie schlimm es war.
Wie sollte ich es ohne ihn schaffen?
Wie?
Ich begab mich auf dem Weg zum Einkaufen und jemand rief meinen Namen.
Oh nein.

„Vërenë! Chill mal! Warte doch mal."

Er kam zu mir.

„Was? Was Granit?"

Ich betrachtete sein Gesicht und es tat weh.
Ich schluckte sofort und versuchte nicht loszuheulen.
Ich berührte sein Gesicht geschockt mit meinen Händen und er zischte sofort vor Schmerz.

„Wer hat Dir das angetan?"

Flüsterte ich bekommen und versuchte nicht in Tränen auszubrechen.
Er griff nach meinen Händen und hielt sie fest.

„Mir geht's nicht gut. Aber nicht wegen diesen kleinen Verletzungen, sondern weil du nicht bei mir bist."

Und wie sollte ich denn jetzt noch meine Tränen aufhalten?
Ich fing an zu weinen.

„Granit ich hab Angst."

„Wovor? Ich beschütz dich vor allem und jedem."

Ich seufzte und die Tränen kullerten runter.

„Aber wer beschützt mich denn vor Dir? Was soll ich denn machen? Ich hab Angst dich zu verlieren. Deswegen fällt's mir leichter wenn du mich verlierst."

Er wirkte enttäuscht und schuldig.

„Ich ertrag es doch auch nicht. Und selbst wenn ich Schluss machen würde, würde ich noch mehr leiden. Weil ich der Grund gewesen bin warum wir nicht zusammen sind."

„Was verheimlichst du mir?"

Fragte ich ihn.
Er seufzte frustriert und ging sich durch die Haare.

„Ich werd es dir sagen. Versprochen. Gib mir nur etwas Zeit das zu klären. Und dann sag ich's Dir."

Er küsste meine Stirn und ging davon.
Dass er davon ging, das schmerzte.
Die letzten zwei Tage versuchten meine Freundinnen mich abzulenken.
Ich war froh sie zu haben aber es brachte nichts, denn ich brauchte ihn.
Und wisst ihr was das Schlimmste war?
Als ich in die Uni ging und ein Mädel auf mich zukam und mir sagte, dass sie vor drei Tagen eine schöne Nacht mit Granit hatte.
Ich glaubte es ihr natürlich nicht.

„Was redest du? Ich kenn ihn."

„Anscheinend nicht gut genug."

„Der kennt sich nicht mal."

Sie grinste und wählte Granits Nummer.
Es piepte und es wunderte mich, dass sie ihre Nummer eingespeichert hatte.

„Hallo?"

Und ein Stich versetzte mir den größten Herzschmerz, als ich seine Stimme hörte.

„Hallo, treffen wir uns heute?"

Frage sie und mein Mund weitete sich geschockt.

„Nein, ich muss das mit Vërena klären."

Sagte er und wie armselig musste er bitte sein, das noch mit mir klären zu wollen.
Ich riss ihr das Handy aus der Hand.

„Du scheiß P*nner! Rede nie wieder mit mir! Nie wieder hast du verstanden?! Ich will dich nicht mehr hören oder sehen!"

„Warte Vërena, hä, ich versteh nicht, was ist los? Ich-..."

„Du musst das mit mir klären."

Äffte ich ihm nach.

„Was denn klären? Du hast doch schon Ersatz gefunden. Du bist mir keine Erklärungen mehr schuldig weil wir nur noch Fremde sind."

Ich legte auf und schmiss ihr das Handy in die Hand und verließ die Uni.
Aber aus Wut wurde ganz schnell Trauer und Wut.
Und ich weinte aus Wut.
Dass ich ihm vertraut habe.
Und es sogar noch immer tue.
Weil ich es nicht glauben konnte, dass er mir das antut.
Aber das war Zeichen genug.
Wie konnte er mir das antun?
Ich glaubte es nicht.
Ich konnte es nicht glauben.
Ich verstehe es nicht.
Wieso?
War ich so unerträglich?
Er kriegt keine Bessere.
Versuchte ich mir einzureden.
Er würde keine bessere kriegen.
Am Ende wird er mich anbetteln wieder zurück zu ihm zu kommen.
So wie er es die Tage versucht hat.
Tja...
Und ich brach aus.
Es ging nicht.
Weil ich wollte ihn.
Ich wollte ihn sehen.
Ich will alles mit ihm machen.
Wenn ich ihn hätte, hätte ich die Welt.
Aber jetzt ist meine Welt zerbrochen und weg.
Wenn ich keine Welt mehr habe, was hab ich dann?

 Nur du weißt wie ich bin💭 (Azet ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt