3. Kapitel

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Louis wurde durch das knurren seines Bauches wach. Er hielt sich den Bauch und merkte, dass er seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte. Aber wollte er überhaupt etwas essen? Ihm gefiel dieses Gefühl in dem Bauch, diese leere, passte zu der leere, die er in seinem Herzen verspürte.

Er setzte sich im Bett auf und sah sich um. Das große Fenster erhellte das Zimmer mit der schönen Frühlingssonne. Da viel Louis auf, dass er keine Ahnung hatte was für ein Datum war. Der Besuch bei seinen Großeltern war Mitte März und der Doktor sagte er wäre zwei Monate im Koma gewesen. Louis schaltete sein Handy an und schaute auf das Datum. Dienstag der 24. Mai. Er seufzte. Es fühlte sich komisch an, erstgerade war noch März und jetzt war Mai. Aber er hatte ja auch erstgerade noch seine ganze Familie und jetzt war er allein. Er könnte schon wieder los heulen. Doch er will nicht. Stattdessen zieht er sich aus und steigt unter die Dusche. Er hat vor sich heute London anzuschauen und sich einen Job zu suchen. Und eine Wohnung brauchte er ja auch noch. Er seufzte erneut, dass würde ein langer Tag werden. Aber bei vollem Programm gab es keine Zeit an andere Dinge zu denken.

Frisch geduscht und angezogen verließ er das Hotel. Doch nach zwei Schritten blieb er wieder stehen. Vor ihm liefen hunderte Leute quer durcheinander. Wie sollte er sich da zurechtfinden? Seine Mum wüsste jetzt wohin. Sie wusste immer alles. Sie hatte ihn durchs Leben geführt und jetzt war sie weg. Louis atmete einmal tief ein und aus. Wieso musste er auch bei allem an seine Familie denken. Er schloss einmal kurz die Augen und lief dann einfach mitten ins Gedränge hinein. Er ließ sich einfach von den Leuten mitreißen und schaute wohin sie in bringen würden.

Nach etwa 20 Minuten war er in einer Straße mit ziemlich vielen Lokalen und Bars. Er entschied sich einfach mal in eines rein zu gehen. Er ging auf die Küche zu und wurde sofort von einer älteren Frau begrüßt. ,,Guten Tag, kann ich ihnen helfen?" ,,Guten Tag. Ehm ja, ich wollte fragen ob sie vielleicht eine Stelle als Kellner frei haben?" ,,Nein tut uns leid, wir haben genug." ,,Okay, danke trotzdem. Noch einen schönen Tag." ,,Auf wiedersehen"

So ging das noch eine Weile weiter. Er war nun seit zwei Stunden unterwegs und setzte sich gerade an eine Bar. Er hatte sich ein Bier bestellt und trank es in einem Satz herunter. ,,Bitte noch eins" bestellte Louis. ,,Es ist gerade mal Mittag und sie wollen schon ihr zweites Bier?" Der Mann hatte eine sehr tiefe Stimme, er wahr glatzköpfig und hatte einen ziemlichen Bierbauch. Louis schätzte ihn auf 50 Jahre. Louis schaute dem Mann direkt in die Augen und nickte. Der glatzköpfige Mann zuckte mit den Schultern und füllte den Bierkrug erneut auf und stellte ihn Louis hin. ,,Ich habe dich gesehen wie du vorhin aus den zwei gegenüberliegenden Lokalen gekommen bist. Bist du ein Lokaltester oder so was?" Die tiefe Stimme hallte in Louis' Ohren. Er schüttelte den Kopf ,, Ich bin auf Arbeitssuche." Nuschelte dieser. ,,Wenn du willst kannst du bei mir hinter der Bar arbeiten. Ist nicht der beste Beruf aber besser als nichts." Louis schaute erstaunt auf ,,Echt?" Der Mann lachte und nickte ,,Wie heißt du mein Junge?" ,,Louis. Louis Tomlinson." Der Mann nickte ,,Ich bin Josh. Komm ich zeig dir alles." Louis nickte und leerte noch schnell sein Bier bevor er Josh hinter den Traisen folgte.

Nach 20 Minuten hatte Josh, Louis bereits alles gezeigt. ,, So dann kannst du Morgen um 11 Uhr beginnen." Louis nickte ,,Ja das klingt gut. Ich danke dir" Josh grinste. ,,Jemandem, der am Mittag schon zwei Bier auf ex trinkt, muss man einfach helfen." Er klopfte Louis auf die Schultert und auch Louis lächelte. ,,Und falls ich sonst noch etwas für dich tun kann, sag einfach bescheid." ,,Wenn du nicht noch einen Vermieter kennst, kannst du nichts mehr machen." Louis sagte dies mehr als Spaß gedacht aber Josh wurde ernst. ,,Brauchst du eine Wohnung?" Louis nickte ,,Ja aber du hast schon genug getan, lass das meine Sorge sein." Doch Josh schüttelte den Kopf. ,,Über der Bar gibt es eine kleine Wohnung. Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Sie gehört eigentlich dem Bareigentümer, ich wohne aber mit meiner Familie in einer größeren Wohnung. Sie hat sogar noch Möbel drin stehen. Wenn du willst kannst du sie haben." Bei dem Wort Familie zog sich Louis' Herz kurz zusammen. Doch dann wurde ihm bewusst was er gerade für ein Angebot bekommen hatte. Er musste leicht lächeln. ,,Das wäre unfassbar nett. Wie hoch wäre denn die Miete?" ,,Du kriegst sie um sonst" ,,Was? Nein. Das kann ich nicht annehmen." ,,Sicher kannst du. Du musst sie einfach selbst einrichten. Also Möbel hat sie ja aber ich meine Sachen wie Geschirr, Bettwäsche, Lampen und andere solchen Sachen halt." ,,Ja sicher. Oh mein Gott ich danke dir." Louis umarmte den Glatzköfpigen. Als ihn Josh zurück umarmte fühlte er sich für einen kleinen Moment geborgen. Er musste wieder an seine Mum denken. Er liebte ihre Umarmungen. Immer wenn er mal traurig war halfen sie ihm. Und jetzt bekam er nie mehr eine.

Louis löste sich wieder von Josh, der gerade anfing zu sprechen. ,,Dann machen wir es so: Du kommst morgen mit deinem Zeug hier her und gehst dann das restliche Zeugs einkaufen und richtest dich ein. Dann kannst du am Donnerstag mit deiner Arbeit beginnen." ,,Ja das klingt toll. Ich weiß gar nicht wie ich mich bedanken soll" Josh grinste ,,Mach einfach deinen Job gut." Louis nickte und verabschiedete sich dann.

Er schlenderte noch ein wenig durch London. In einem kleinen Laden hatte er sich noch ein Vollkornbrötchen gekauft, da er einsah dass er doch mal etwas essen sollte. Während er also durch London irrte aß er sein Brötchen. So gegen acht Uhr erreicht er das Gebäude und trat in die Lobby ein.

In seinem Zimmer angekommen zog er sich wieder bis auf seine Boxer aus und legte sich ins Bett. Das war ein guter Tag. Er musste nur zwischendurch an seine Familie denken. Doch jetzt da er so alleine im Bett lag und nicht schlafen konnte, erinnerte er sich daran, wie seine Mum ,Daisy und Phoebe wenn sie nicht einschlafen konnten, immer ein Lied gesungen hatte. Jetzt wird er es nie mehr hören. Ihm wurde wieder Übel. Sofort stand er auf und rannte zur Toilette, wo er sich übergab. Er kotzte bis nichts mehr in ihm drin war. Erschöpft lies er sich wieder in das Bett fallen und schlief ein.

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