Konku v1

9 0 0
                                    

Ein Gewitter schien aufzuziehen über dem Central Park und die ersten Tropfen prasselten schon auf die Köpfe der Jogger und Spaziergänger nieder. Doch als sich die Ersten, fast schon schwarzen Wolken über die Sonne schoben, fing es nicht zu donnern oder zu blitzen an. Mit einem Schlag waren die Wolken pechschwarz und zwischen ihnen begann ein rot-oranges Licht pulsieren. Die Menschen beeilten sich, nach Hause zu kommen, um dem folgenden Regen zu entgehen, als sich plötzlich die Wolken einen Spalt breit auftaten und eine gewaltige Säule aus Feuer auf die Erde niederbrach. Wo die Feuersäule getroffen hatte, breiteten sich nun schwarze Wolken über den Boden aus und hinterließen schwarzes Gestein rund herum. Da ertönte aus dem Nebel, der nun über dem Central Park hing, ein markerschütternder Schrei. Als sich der Nebel langsam zu lichten begann, tauchte aus ihm ein hochgewachsener junger Mann auf, der den Kopf gen Himmel reckte. Als er brüllte wuchsen seine Zähne zu scharfen und spitzen Reißzähnen und die Iris seiner sonst nacht-schwarzen Augen wurden weiß. Als der Nebel vollständig verschwunden war, konnte man sehen, wie sich seine Knochen durch seine Haut bohrten und zu gefährlichen Stacheln wurden, auch aus seinen Fingerspitzen wuchsen nun krallenartige Knochen. Die Menschen hätten schreien können, hätten wegrennen können, aber sie standen nur wie erstarrt da und betrachteten dieses Wesen, das sich da vor ihren Augen preisgab. Das pulsierende Licht wurde nun größer und die Wolken brachen erneut auf. Nun war zu sehen, was der junge Mann da anbrüllte. Aus den Wolken tauchte eine weitere Gestalt auf, ganz in Flammen gehüllt, die sich auf seinem Rücken zu Flügeln formten. Langsam gleitete die Gestalt auf den Mann zu und in seiner Hand bildete sich eine Kugel aus orange-gelben Flammen. Der Schein der Flammen spiegelte sich in den Augen der umstehenden Menschen. Mit donnernder Stimme fing die Feuergestalt an zu sprechen: „Treib es nicht zu weit, Askan. Wir haben dir schon dein Feuer genommen, zwing uns nicht, dir auch noch dein Leben zu nehmen!" Wut begann in Askan zu brodeln wie ein Vulkan. Auf seinem Rücken bohrten sich erneut Knochen durch die Haut und bildeten mächtige Flügel. Er stieß sich vom Boden ab und flog auf die Feuergestalt zu. Dieser richtete seine Hand auf Askan. Der Feuerball löste sich, schoss auf ihn zu und warf ihn zurück auf das schwarze Gestein. „Komm nicht wieder!", brüllte die Gestalt. „Du bist kein Phönix mehr. Geh zu deinen neuen Freunden und verkriech dich dort, wie es ein Feigling und Verräter tun würde!" Noch bevor Askan etwas erwidern konnte, schoss aus den Wolken ein Eiskristall auf den Phönix zu und traf seine Flügel. Er strauchelte in der Luft und konnte sich gerade noch abfangen, als schon weitere Eiskristalle auf ihn zuflogen. Aus den Wolken tauchten nun drei weitere Gestalten auf, ganz in Eis gehüllt, mit Flügeln aus Eis auf ihren Rücken und übersät mit Eissplittern. Der Phönix wich zurück, bis Askan zwischen ihm und den Eisgeistern war. „Danke, dass du ihn hergebracht hast, Agraphain", rief der Größte von ihnen zu Askan hinunter. Entsetzen breitete sich auf Askans Gesicht aus. „Ich hätte es ahnen müssen", murmelte der Phönix mit einem hasserfüllten Blick auf die Eisgeister. Der zweite Geist rief zum Phönix hinunter: „Du kannst dich jetzt nicht mehr verstecken, kleiner Dämon. Du hättest in deinem Vulkan bleiben sollen." Askan rappelte sich auf und wollte sich an den Phönix wenden, aber der dritte Geist schleuderte einen gewaltigen Eisklotz auf ihn, der ihn umhüllte und in der Bewegung erstarren ließ. „Du hast genug getan", lachte dieser kalt. Der Phönix sah zu Askan hinunter und wieder zu den Eisgeistern, die nun langsam bedrohlich näher kamen. Er sammelte seine Kräfte und katapultierte eine Säule aus Flammen in Richtung der Geister, die ihr nur knapp ausweichen konnten. Rauch stieg kurz auf und als die Geister wieder sehen konnten, war der Phönix weg. Er flog so schnell er konnte in Richtung Himmel. Er wusste, er könnte drei Eisgeister niemals alleine bezwingen, aber wenn er rechtzeitig in die Wolken abtauchen könnte, könnte er sie abhängen. Die Geister nahmen bereits die Verfolgung auf und schleuderten weitere Kristalle auf den Phönix, doch der war zu schnell und war schon in den Wolken verschwunden. Dort konnten ihn diese nicht mehr erreichen und drehten ab. Sie wollten sich wieder Askan zuwenden und flogen zurück. Sie stoppten abrupt, ein paar Meter über der Erde. Der Eisklotz war entzweigebrochen und ein paar Knochensplitter lagen dort, wo Askan gerade noch war. Er war weg!

Konku v1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt