Weihnachtsmagie - Ein ONS

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Das sechzehn jährige brünette Mädchen steuerte auf das von aussen gemütlich aussehende Caffee zu. Sie war erst vor knappen drei Tagen hergezogen. Alles musste sie hinter sich lassen, ihre Freunde, das Haus ihrer Familie, die meisten ihrer Bücher, kurz gesagt ihr ganzes Leben welcher sie in den letzten 16 Jahren aufgebaut hatte. Von alle dem hatte sie sich trennen müssen.

Als sie die Glastür aufstiess ertönte eine kleines Glöckchen welches oberhalb von der Tür befestigt war. Sie ging auf einen kleinen Zweiertisch zu und bestellte sich einen heissen Tee.

Das ganze Kaffee und auch die Stadt war weihnachtlich geschmückt, überall waren Lichterketten, Schneegirlanden und Kerzen, denn heute war Weihnachten.

Ada sah in das dichte Schneetreiben welches draussen auf der Strasse herrschte, es passte perfekt zu Weihnachten. Sie hatte vorhin in verschiedene Fenster gesehen, in all diesen Fenstern konnte man glückliche Familien, Paare oder Kinder erkennen. Wie die Leute ihre Geschenke auspackten, um den Weihnachtsbaum tanzten und lachten. Doch für Ada gab es dieses Jahr keine Geschenke und auch keinen Weihnachtsbaum. Ihre Familie hatte dieses Mal keine Zeit für Weihnachten, statt ein Weihnachtsbaum und Geschenke standen bei ihr nur Umzugskartons herum. An diesem Abend konnte man meinen, dass ihre Familie das Wort Harmonie nicht kannte, es war nicht gemütlich und schon gar nicht herrschte die Weihnachtsstimmung welche an Weihnachten doch angebracht gewesen wäre.

Sie war geflohen, geflohen vor ihrem eigenen Zuhause, vor dem ganzen Stress und Streit. Ada war durch die Strassen geirrt und hatte in Fenster gesehen und die glücklichen Menschen welche Weihnachten feierten. In diesem Moment wollte sie auch einer von ihnen sein.

Das Ergebnis ihrer Flucht war, das sie jetzt hier sass und auf ihren Grüntee wartete.

Plötzlich riss eine männliche Stimme sie aus ihren düsteren Gedanken, die Stimme sagte: "Hey, kann ich mich vielleicht zu dir setzten?" 

Ada drehte sich um und suchte nach der Person welcher diese überaus angenehme Stimme gehörte. Sie versank in blauen schon fast grauen Augen, welche allerdings auch einen schönen Grünstich hatten. Wirklich faszinierende Augen, die Person welche die faszinierende Augen gehörten räusperte sich und das brünette Mädchen riss sich aus dem Anblick los und stammelte schnell: "Ähm, ja klar. Hier sitzt niemand, also ich bin alleine." Sie lachte nervös auf.

Der Junge mit den graublauen Augen und den tiefschwarzen Haaren setzte sich an den Tisch "Weshalb sitzt so ein schönes Mädchen wie du, hier ganz alleine an Weihnachten in einem Kaffee?"

"Na ja, ich kenne hier keinen, ich bin erst gerade hergezogen und meine Familie hat keine Zeit für Weihnachten." 

"Also wenn du neu bist, kann ich dir gerne Mal die Gegend hier zeigen, natürlich nur wenn du willst", sprach und fuhr sich nervös durch die Haare,

"Klar gerne, aber was machst du eigentlich an Weihnachten in einem Kaffee?", lächelte sie zurück."

"Meine Familie ist schrecklich, mein Vater hat einen wichtigen Anruf bekommen, weshalb er in die Bank muss. Meine Schwester ist zu ihrem Freund gefahren und meine Mutter ist gerade dabei meinen Vater zu betrügen", lacht er trocken. 

"Oh, das tut mir leid."

"Naja, du kannst ja nichts dafür. Wie heisst du eigentlich?", fragte er neugierig. 

"Ada und du?"

"Ich habe keinen so besonderen Namen, ich heisse Noah", grinste er sie an.


So begann ihr erstes Gespräch welches bis tief in die Nacht dauerte. Sie sprachen über ihre Vergangenheit, Bücher, Filme und noch vieles mehr. 

Die Zeit verflog unglaublich schnell, als das Kaffee schliesslich schloss und die Kellnerin sie rauswerfen musste schlenderten sie noch ein wenig durch die schneebedeckten Strassen.

Nach einiger Zeit legte Noah seinen Arm um Ada's Schulter und sie schaue ihm ein weiteres Mal verliebt in seine wunderschönen Augen. In diesem Moment schwiegen sie einfach und hörten den Schneeflocken dabei zu wie sie zu Boden schwebten.

So schöne Weihnachten, hatten beide noch nie erlebt. 

Es war Magie, Weihnachtsmagie.

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