[Nachsitzen]- Kapitel 6

449 16 0
                                    

Stiles hatte die Nacht überhaupt nicht gut geschlafen. Viel zu sehr beschäftigte ihn die Frage nach seiner Sexualität. Als er dann schließlich im Matheunterricht auch noch einschlief, war alles zu spät. Er durfte sich heute Nachmittag auf eine Stunde nachsitzen freuen. Seufzend erhob sich Stiles und ging auf den Pausenhof. Er setzte sich auf die Bank, auf der er und seine Freunde immer saßen. Doch dort war niemand. Stiles senkte traurig den Kopf und nahm seinen Rucksack. Er hasste seine Freunde wirklich dafür, wussten sie doch, dass Stiles mittlerweile wieder Single war. Nach dem er seine Bücher geholt hatte, machte er noch einen kurzen Abstecher ins Bad. Dort sah er sich im Spiegel und erkannte die dunklen Augenringe unter den Augen. Plötzlich wurde er weggeschubst. Na super, dafür hatte Stiles nun wirklich keine Nerven. "Mach Platz Stilinski!" rief Jackson und fuhr sich einmal durch die Haare. "Arschloch" murmelte Stiles und schnappte sich seinen Rucksack, um wieder das Bad zu verlassen. Unsanft wurde er gegen die Wand geschubst und schließlich dort festgehalten. "Wie hast du mich gerade genannt?" fragte Jackson wütend mit hochgezogenen Augenbrauen. "Du kannst dir nicht alles erlauben, Whittemore. Du gehst mir mit deiner Hochnäsigkeit gehörig auf den Keks, weißt du das. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss zum Unterricht, Arschloch" zischte Stiles. Jackson hatte vor lauter Schreck den Griff um Stiles Kragen gelockert, sodass Stiles sich mühelos aus diesem befreien und Jackson mit der Schulter etwas fester zur Seite stieß, sodass dieser etwas von Stiles wegtaumelte.

Stiles seufzte, als er die Aufgaben seines Lehrers sah, die er ihm gerade gegeben hatte. Nachhilfe allein kotzte ihn schon an, doch dann auch noch mit seinem Mathelehrer und dazu solche Aufgaben. Stiles könnte vor Wut schreien. Plötzlich ging die Tür auf und Cora trat in den Raum. Stumm setzte sie sich neben Stiles und zog die Aufgaben zu sich. Auf Stiles fragenden Blick antwortete sie nicht, sondern holte nur ihren Block hervor. Dann riss sie ein Blatt hervor und fing an darauf zu schreiben. Als sie fertig war, schob sie dieses zu Stiles hinüber. Verwirrt sah Stiles erst sie und dann das Blatt an.

Dürfen nicht reden, sonst müssen wir noch eine Stunde Nachsitzen.

Stiles nickte und fing nun auch an auf dem Papier zu schreiben.

Und warum bist du hier?

Vorsichtig schob Stiles das Papier wieder zu Cora, die sich bereits an die Aufgaben gesetzt hatte.

Mein Bruder hat den Spiegel auf der Damentoilette zerstört. Hab mich geopfert, damit er nicht erklären muss, was er dort getan hat.

Stiles zog fragend sie Augenbrauen zusammen. Sollte er nachfragen, was ihr Bruder auf der Damentoilette zu suchen hatte? Wollte er das überhaupt wissen? Bevor er noch irgendetwas erwidern konnte, sah der Lehrer auf, sah den Zettel vor Stiles und bat Cora sich an das andere Ende des Raumes zu setzen. Na toll. Der Lehrer gab Cora noch einen zweiten Zettel mit Aufgaben. Als sie schließlich beide fertig waren, durften Stiles sich noch eine Standpauke über seinen Schlafhaushalt anhören und das er Glück hätte, dass sein Vater der Sheriff war. Ja, dieser Job hatte ihm schon des Öfteren den Arsch gerettet. Niemand wollte sich mit dem Sheriff anlegen, schon gar nicht, wenn es um sein einziges noch lebendes Familienmitglied ging. Cora hatte auf Stiles bittenden Blick vor der Tür gewartet. "So und jetzt nochmal, warum sitzt du hier und nicht dein Bruder?" fragte er bevor sie sich in Bewegung setzten. "Nun ja, mein Bruder hatte anscheinend es sehr nötig, es mit seiner Freundin zu treiben und dabei ist, frag mich nicht wie, ein Spiegel kaputt gegangen. Ich habe das mitbekommen, habe die beiden rausgeschickt und mich dann bei einem Lehrer gemeldet. Ich sagte ihm, dass ich wütend auf meinen, wohlgemerkt nicht existierenden Exfreund war und darauf hin den Spiegel zerstört habe. Naja, da ich ihn nicht selbst bezahlen konnte, und meine Familie davon nichts mitbekommen sollte, muss ich halt jetzt nachsitzen zwei von drei Wochen habe ich schon hinter mir" sagte sie mit so einer Gelassenheit, dass Stiles nur verwundert war. Das musste wahre Geschwisterliebe sein, dass sie sowas auf sich nahm. "Ach misst, jetzt hab ich meinen Bus verpasst" sagte Cora, als sie auf ihr Handy sah. "Ich kann dich nach hause bringen, schließlich hast du ja wegen mir den Bus verpasst" bot Stiles an. Dankend sah Cora ihn an und folgte ihm, dann zu seinem Jeep.

Sterek- Von Nachhilfe und neuen Freundschaften  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt