Kapitel 139

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Shirins P.o.V.

Doch etwas aufgeregt trete ich vor Martin durch die Türe. Der Spaziergang mit ihm gab mir nochmals die Gelegenheit etwas Spanisch zu lernen. Denn damit will ich Fabio heute überraschen. Aber ich bin ja mal sowas von nervös deshalb. Immerhin kann er die Sprache viel besser als ich. Doch sofort als ich Fabio hinter der Türe im Haus warten sehe, verfliegt die Nervosität wie von Zauberhand. Sein bloßer Anblick und sein Zuckersüßes grinsen lösen sofort dasselbe bei mir aus. „Hey Carino" kommt es von ihm und schon zieht er mich an der Taille näher zu sich und gibt mir einen Kuss. „Wie war der Spaziergang?" kommt die Frage als nächstes von ihm als er sich wieder von mir löst. Ich lächle ihn an und ein kurzer Blick zurück zu Martin, der mir ein entschiedenes nicken gibt versichert mir meinen nächsten Satz. In Spanisch sage ich zu ihm „Er wäre viel schöner gewesen, wenn du dabei gewesen wärst." Mit großen Augen und offenstehendem Mund blickt mich Fabio an. Bevor er, wohlgemerkt in Englisch zurück sagt „Wie hast du...?" Grinsend antworte ich ihm „Ich hatte etwas Hilfe dabei." Der Blick von Fabio geht an mir vorbei zu Martin, dieser sagt ihm „Tja aber man muss schon sagen, sie hat sich wirklich ins Zeug gelegt." „Ich bin begeistert. Das hast du nur für mich gelernt?" fragt Fabio an mich gerichtet. „Natürlich für dich. Ich liebe dich und wollte auch mal in der Sprache sprechen die du sehr oft verwendest." „Ich weiß nicht was ich sagen soll... Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet... Ich bin einfach Paff." „Das freut mich" hauche ich ihm entgegen und hole mir noch einen Kuss von ihm.

„Also dann Leute. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, wir sehen uns" sagt Martin nachdem ich mich von Fabio löse. Ich drehe mich zu ihm um und nehme ihn noch in eine Umarmung bevor er verschwindet. „Danke" sage ich ihm leise ins Ohr. „Nichts zu danken. Es hat mir wirklich Spaß gemacht mit dir das zusammen zu unternehmen" gibt mir Martin zurück und streicht mir über meinen Rücken. Ich löse mich von ihm und lächle ihn an, wie kann ich auch anders bei seinem Dauergrinser. „Danke Mann, für alles" sagt Fabio noch zu ihm. „Mach ich doch gerne" antwortet ihm Martin als die beiden noch einschlagen zum Abschied. „Bey Martin, Bey Kuala" rufe und winke ich den beiden noch zu bevor er Kuala ins Auto lädt. Martin winkt mir ebenfalls noch zu und schon schließe ich die Türe.

Fabio dreht mich zu sich um und sagt dann „Ich habe noch eine Überraschung für dich." „Ehrlich?" frage ich ihn mit einem lächelnd. „Hmm mach die Augen zu" sagt Fabio und stellt sich dabei hinter mich. „Aber ich kann doch nicht richtig laufen?" „Ich führe dich, keine Angst. Du traust mir doch oder nicht?" hauchte er mir ins Ohr. Ich blicke kurz zu ihm zurück und nicke dabei. Dann schließe ich auch schon meine Augen und mit Fabio der mich von hinten führt, lasse ich mich leiten. „So einen Fuß nach dem anderen..." sagt mir Fabio und ich muss dabei grinsen. „Etwas nach rechts... Jetzt nach einen Schritt nach links und dann wieder scharf rechts... Gleich sind wir da nur noch den Schritt über die Terassentür." Leise haucht mir Fabio ins Ohr „Okey, kannst die Augen wieder öffnen." Langsam schlage ich meine Augen auf und glaube nicht was ich da sehe. Ich lasse meinen Blick über den schön gedeckten Tisch mit meinen Lieblingsblumen und Lieblingsessen gleiten. Alles wird von den schönen Glühbirnen an der Decke, die aussehen als würden Glühwürmchen darinsitzen beleuchtet. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr hinaus. Das alles hat er für mich gemacht. Er ist einfach unglaublich. Meine Hände halte ich schon längst über meinen offenen Mund. Damit wische ich jetzt auch eine Freudenträne weg die ihren Weg nach draußen gefunden hat. „Was sagt du dazu?" kommt die Frage von Fabio als er seinen Kopf von hinten auf meine Schulter ablegt und mir einen Kuss auf den Hals gibt. Er umschlingt mich mit seinen Armen und dabei sage ich ihm „Es ist perfekt." Ich drehe meinen Kopf zu ihm hin, er lächelt mich an und gibt mir noch einen Kuss auf die Lippen. „Setzt dich" sagt er und führt mich zu meinem Platz. Er setzt sich mir gegenüber und reicht mir das essen auf den Teller.

Einige Tage später

Die Sommerpause der MotoGP ist beendet und so machen wir uns heute auf nach Tschechien. Mit einem der Mietautos geht es vom Flughafen zum Circuit. Am Eingang zeigen wir unsere Pässe und dann sind wir auch schon auf der Rennstrecke. Glücklicherweise bekam ich vor wenigen Tagen einen Gehgips und kann jetzt wenigstens etwas ohne Krücken am Circuit herumirren. Unser Gepäck ist schnell im Motorhome verstaut und dann machen wir beide uns auf den Weg in die Yamaha Hospitality. Wegen der dichten Wolkendecke hier ist wenigstens auch das Wetter annehmen kühl, auch wenn sich die Fahrer und Crewmitglieder bei solchem Wetter wohl andere Gedanken machen. In der Hospitality setzten wir uns an einen Tisch zu Fabios Mechanikern. Den Jungs merkt man regelrecht an das die Sommerpause für sie zu lange war und sie sich freuen endlich wieder an MotoGP Bikes herumschrauben zu können. Gespannt verfolge ich das Gespräch der Jungs bis mich Mack aus dem Gespräch reißt. „Hey wie geht's dir? Hast jetzt endlich einen Gehgips bekommen, hmm?" fragt er und setzt sich neben mich hin. „Hey Jungs" begrüßt er noch die anderen und wartet dann auf eine Antwort von mir. „Ja. Jetzt kann ich zumindest etwas ohne diese Nervigen Krücken gehen" gebe ich ihm lächelnd zurück. „Wann bekommst du ihn runter?" fragt mich Mack. „Ich hoffe ende diesen Monat." „Also zu deinem Heim Grand Prix geht schon wieder" neckt er mich grinsend. „Ja Naja es wird noch nicht richtig gehen, aber der Gips sollte herunten sein."

Nach dem Essen machen wir uns erstmal auf in Fabios Box. Fabio und ich begrüßen als erstes die Crew Mitglieder bevor Fabio schon wieder vertieft in ein Gespräch mit seinem Team ist. Ich trete vor die Box und genieße es das erste Mal bei einem Rennen dabei zu sein ohne Gedanken an meine Arbeit. Ich Atem die Luft hier am Circuit tief ein und da werde ich auch schon fast von jemanden umgerissen. „Hey wie gehst dir?" fragt mich May als sie mich von hinten umarmt. Als sie sich vor mich stellt antworte ich ihr dann „Ja es geht schon besser, danke. Und euch beiden?" „Uns geht's gut oder nicht?" sagt May während sie von Jack in die Arme genommen wird. „Jap. könnte nicht besser gehen" kommt die Antwort von Jack und schon liegen seine Lippen auf Mays. Die beiden sind ja schon irgendwie ganz süß zusammen. Auch wenn sie zusammen nur doppelt so anstrengend sind. „Wir sehen uns später, ja?" fragt mich May. „Na da wäre ich mir nach eurem ersten Wochenende damals in Mugello gar nicht so sicher..." antworte ich ihnen Grinsend. „Naja wenn man schonmal so ein Mädchen in Motorhome hat will man es doch gar nicht mehr verlassen" gibt Jack grinsend hinzu. „Okey, das reicht mir völlig an Details danke." Grinsend verabschieden sich die zwei und gehen ihrer Wege.

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt