He's My Boss! (Narry)

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Kurzer Abriss: Auf der betrieblichen Weihnachtsparty der Firma StylesCorp trifft Niall auf Harry - die Dinge verlaufen ganz unmissverständlich. Dass Harry der Geschäftsführer und somit sein Boss ist, realisiert er erst am nächsten Morgen im Büro.
(mit ein bisschen klischeehaftem Drama außenrum)

Trotz nicht allzu zahlreich ausgefallener Rückmeldung bei der Nachfrage dazu, kommt nun ein Narry OS. Höhöhö. Hö. #sorrynotsorry

Vielleicht gebt ihr der Story ja auch als Nicht-Narry-Shipper eine Chance. ^-^

(Und nope, der OS ist kein Narry-Abklatsch von "The Spy". Wirklich nicht :D)

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NIALL

Ich hasste Weihnachten.

Und ich hasste Betriebspartys.

Aber am allermeisten hasste ich Weihnachtsbetriebspartys.

Normalerweise war ich der Typ Mitarbeiter, der sich bei der Planung der Feier so früh wie möglich aus der Affäre zog, bei der Terminfindung herumdruckste und am Ende garantiert einen Grund fand, um nicht daran teilnehmen zu müssen. Nichts war schlimmer, als mit hochnäsigen Vorgesetzten und nervigen Kollegen mehrere Stunden am Stück bei durchsichtigem Glühwein und schlechten Plätzchen in einem Raum zu sein und dabei aufpassen musste, nicht auf den zahlreichen Schleimspuren auszurutschen.

Da ich mich aber erst seit knappen sieben Wochen Mitarbeiter von StylesCorp nennen konnte und der Abteilungsleiter Sam Bancroft ohnehin nur darauf wartete, dass ich mich in die Scheiße ritt und einen Kündigungsgrund lieferte ... ja. Er und ich hatten Vorgeschichte. Aber dazu später mehr.

Lasst es mich so formulieren: Ich brauchte den Job. Dringend. Nachdem ich nach meinem Studium direkt in der Firma meines Vaters angefangen und dort nach guten drei Jahren in einer langen blut- und tränentriefenden Diskussion das Handtuch geworfen hatte, hatte ich mich viel zu lange auf fieberhafter Jobsuche befunden. Zur Familienfirma zurückzukehren, war für mich keine Option. Der Leistungsdruck war vor allem gegen Ende hin beinahe unerträglich geworden. Nicht selten war es vorgekommen, dass ich um fünf Uhr morgens von der Putzfrau aus dem Schlaf gerissen worden war, um dann festzustellen, dass ich offenbar an meinem Schreibtisch eingeschlafen war und die ganze Nacht in der Firma verbracht hatte. Ich war ein nervliches Wrack gewesen, das sich mit tassenweisem Kaffee und Kopfschmerztabletten über Wasser gehalten hatte.

Meinen Vater hatte das alles nicht interessiert. Sein eiserner Tunnelblick hatte dem Vorhaben gegolten, mir irgendwann die Firma überschreiben und ruhigen Gewissens in Rente gehen zu können – und als Vorbereitung für diesen Geschäftsführerjob hatte er mir praktisch keine freie Sekunde gelassen. Obwohl ich mir den Arsch abgearbeitet hatte, konnte ich mich nicht daran erinnern, je von ihm ein Lob für irgendeine Leistung erhalten zu haben, oder dass er irgendwann auch nur ansatzweise mit meiner Arbeit zufrieden gewesen wäre. Ich war wirklich niemand, der ständig die Bestätigung anderer Leute brauchte, aber wenn die eigene Arbeitsleistung, die eigenen Errungenschaften am laufenden Bande in Grund und Boden getrampelt werden, noch dazu vom eigenen Vater, hatte das durchaus negativen Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl. Sogar die Zeit der Arbeitslosigkeit nach der Kündigung, während der ich mit der Jobsuche durchaus auch wieder unter Stress gestanden hatte, war mir im Gegensatz dazu wie psychischer Urlaub vorgekommen.

Genug dazu.

Fakt war: Ich saß nun missmutig auf einem Hocker an der Bar, ließ grimmig den hellroten Glühwein in meinem Glas umherschwappen und sah praktisch alle zwei Minuten auf die Uhr. War zehn Uhr zu früh zum Abhauen, wenn die Party erst um halb neun Uhr begonnen hatte? Vermutlich.

One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt