Das Leben ist kein Ponyhof...

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Jimin

Ich habe Angst.

Ich schaue das Gebäude vor mir an und spüre nur Angst.

Das war nicht immer so. Früher war ich ein normaler und vor allem ein glücklicher Junge. Viele würden sagen, ich hatte das perfekte Leben. Ich hatte viele Freunde, war beliebt in der Schule und hatte liebende Eltern, die sich um mich gekümmert hatten. Doch das war leider nicht von Dauer und schnell hat sich mein Leben in einen Albtraum verwandelt. Wie? Ganz einfach. Ich habe im betrunken Zustand, mein größtes Geheimnis der falschen Person verraten. Nachdem er mein Geheimnis der ganzen Schule verraten und mich somit vor allen bloßgestellt hat, haben sich alle nacheinander gegen mich gestellt, bis ich irgendwann alleine da stand. Sogar die, wo ich dachte könnte ich Vertrauen, haben sich von mir abgewendet. Ich kann sie ein Stück weit verstehen. Ich wöllte auch nicht mit dem befreundet sein, der gemobbt und von der ganzen Schule gehasst wird. Dennoch hätte ich mir jemanden gewünscht, der mir beisteht. Nachdem ich alle meine Freunde verloren hatte, dachte ich, ich hätte wenigstens noch meine Eltern an meiner Seite. Doch auch da lag ich falsch. Denn kurze Zeit später kam mein kleiner Bruder Jihyun auf die Welt. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Bruder. Aber nach seiner Geburt, haben sich unsere Eltern verändert. Sie habe sich immer mehr um Jihyun gekümmert und mich dabei vergessen. Ich meine klar, ein Kleinkind brauch natürlich mehr Aufmerksamkeit wie ein 17-jähriger. Das versehe ich auch. Dennoch habe ich mich auch nach der Aufmerksamkeit und Liebe von meinen Eltern gesehnt. Vor allem in so einer schweren Zeit. Mittlerweile schenken sie mir gar keinen Aufmerksamkeit und Liebe mehr. Ihnen ist es egal geworden wo ich bin und was ich da machen. Ich habe mich immer wie ein ungewollter Geist gefühlt...
Zwar habe ich mir immer wieder versucht mir einzureden das, dass nicht stimmt, doch als sie mich ausgelacht haben, weil sie dachten ich gehe mit einem Koffer in die Schule, wobei ich eigentlich nach einer 1 Wöchigen Klassenfahrt nach Hause gekommen bin, habe ich damit aufgehört. Durch das alles habe ich eine Sache gelernt. Vertraue niemanden! Jeder wird dich irgendwann verlassen.
Sogar deine besten Freunde.
Sogar deine eigenen Eltern.

Ein Blick nach vorne und ich sehe die hässliche Fassade des Gebäude, welches ich so sehr hasse. Es bringt aber alles nichts, denn um meine Eltern stolz zu machen und endlich ihre mir so ersehnte Aufmerksamkeit zu bekommen, würde ich durch die Hölle gehen. Also laufe in meine ganz persönliche Hölle, die Schule.

Schon auf dem Schulhof merke ich die Blicke auf mir und sehe die anderen Schüler tuscheln. Ich senke meine Kopf wenn möglich noch mehr und drehe meine Musik die ich höre noch lauter lauter. In meinem Klassenzimmer angekommen, setzt ich mich schnell auf denn hintersten Platz im Raum. Mein Tisch ist mittlerweile voller Beleidigung, welche mir jedes Mal wieder auf neue bewusst machen, wie ungewollt ich doch eigentlich bin. Ich habe schon probiert einen neuen zu bekommen aber mit der Begründung das er eh wieder verschmutzt, wie sie es nennen, werden würde haben sie mir keinen neuen gegeben.

Nachdem die erste Stunde zu Ende ist und der Lehrer den Unterricht beendet, renne ich. Ich renne in der Hoffnung schnell genug zu sein, um mich in einer  Toilettekabine einzuschließen zu können, damit ich die Pause ohne Verletzungen beenden kann, doch leider war ich nicht schnell genug. Gerade als ich um die letzte Ecke biegen wollte, werde ich an der Schulter nach hinten gedrückt und auf den Boden geworfen.
Kaum liege ich, höre ich Namjoon sagen „Dachtest du ernsthaft wir lassen dich in Ruhe? Langsam solltest du doch wissen, das wir jetzt etwas Spaß haben werden. Oder?"  fragt er mich lachend.

Und da haben wir den Grund für den ganzen Hass denn ich abbekommen, Namjoon.

Namjoon hat vor 2 Jahren auf die Schule gewechselte. Damals war ich noch der glückliche, unschuldige und naive Junge. Als ich ihn allein in der Pause gesehen habe, wie er sich verloren umgesehen hat, tat er mir leid und ich habe mich dazu entschieden ihn anzusprechen und zu fragen, ob er Hilfe brauch. Nachdem ich ihm dann das Schulgebäude gezeigt und das System der Mensa erklärt hatte, haben wir unsere Nummern ausgetauscht. Und so kam er in den Pause zu mir und meine Freunden die schnell auch seine wurden. Und das war der Anfang einer Freundschaft, die mir am Ende alles genommen hat.

Denn nach gut 4 Monaten, hat er bei mir übernachtet und hat mich dazu überredet mit ihm etwas zu trinken. Es war das erste mal, das ich was getrunken hatte, dementsprechend war ich auch nach kurzer Zeit ziemlich betrunken und habe ihm in dem Zustand gebeichtet das ich schwul bin.

Er hat es nicht sehr gut aufgenommen und ist noch am Abend, nachdem er mich ziemlich übel beleidigt hat, gegangen. In dem Moment war ich zu betrunken, um mir der Tragweite dieser Beichte bewusst zu sein. Doch als ich am nächsten Tag in die Schule gegangen bin und er mich lautstark darauf angesprochen hat und mich als Schwuchtel beleidigt hat, wurde mir schnell bewusst, das ich lieber hätte nichts trinken soll. Und so kam es, das sich Übernacht meine ganze Welt verändert hat und ich nicht wusste was ich überhaupt denke, geschweige denn tun soll.

Als ich aufsehe, sehe die 3 Gesichter meiner Mobber und gleichzeitig in die meiner ehemaligen Freunde. Auf seine Frage antworte ich nicht und versuche mich zu retten, vergeblich. Ich habe keine Chance gegen Namjoon.

„Wir reden mit dir du Schwuchtel?" höre ich Hoseok lachen und spüre schon den ersten Tritt in meinen Bauch. Drauf folgen viele Tritte, viele Schläge und viele Beleidigung.

Nachdem sie endlich fertig sind mich zu beleidigen und zu schlagen, gehen sie. Ich bleibe einfach weinend auf dem Boden liegen und frage mich ob sie vielleicht recht haben und schwul sein einfach nicht richtig ist. Wenn alle das sagen, muss doch irgendwas wahres dran sein, oder nicht?

Als die Pause schon seit 20 Minuten zu Ende war, schaffe ich es aufzustehen um auf die Toilette zu gehen. In der Toilette angekommen, sehe ich erschöpft mein Spielbild an und frage mich, ob das alles überhaupt noch Sinn macht. Ich meine für wenn gehe ich täglich durch diese Qualen. Für mich sicherlich nicht. Mein Eltern wissen das alles sowieso nicht und Freunde. Ich lache ironisch auf...die sind dafür verantwortlich, also warum tut ich mir das alles noch an?

Als ich fertig bin, nach einer Antwort zu suchen, auf eine Frage, für die es wahrscheinlich keine Antwort gibt, gehe ich zurück ins Klassenzimmer.

Nachdem ich geklopft habe und ein 'Herein' gerufen wurde, öffne ich die Türe und betrete das Klassenzimmer.
Dem Lehrer sage ich, das mir schlecht war und ich draußen frisch Luft schnappen war. Das einzig gute war wohl, das keiner meiner 3 Mobber in meine Klasse gehen. Das heißt aber nicht, das ich Freunde in meiner Klasse habe, denn das ist nicht der Fall. Ich werde eigentlich von allen gehasst, aber werde nur von Namjoon, Hoseok und Seokjin körperlich verletzt. Obwohl Seokjin mich eigentlich noch nie wirklich verletzt hat und wenn, dann hatte er ein entschuldigen Blick drauf, wenn ich mich nicht täusche, aber das ist jetzt auch egal.

Nachdem ich auch die letzte Stunde überlebt habe, machen ich mich auf den Weg nach Hause. Ob ich es wirklich Zuhause nennen kann ist fraglich, aber das ist jetzt nicht so wichtig, denn zuerst muss ich meine Wunden versorgen!

Zuhause angekommen höre ich meine Mutter mit meinem Bruder spielen. Ich gehe kurz ins Wohnzimmer, wo die Geräusche her komme und sage ein leises 'Hallo' was ich leider nicht erwidert bekommen, sondern nur ein kleines Nicken meiner Mutter wahrnehme.

Oben in meinem Zimmer hole ich meine Kiste, wo Sachen zum reinigen und verbinden meiner Wunden drin sind, unter meinem Bett vor. Schon witzig, das ich es immer noch unter meinem Bett verstecke. Als das Mobbing vor ungefähr vor 1 1/2 Jahre angefangen hat, dachte ich meine Eltern würden ausrasten, wenn sie es erfahren würden. Aber als ich einmal meine verbluteten Verbände in meinem Zimmer liegen gelassen hatte, um auf die Toilette zu gehen, lag als ich zurück kam meine gebügelten Klamotten auf meinem Bett.
Heißt meine Mutter hat sie gesehen, aber interessiert hat sie es nicht und darauf angesprochen wurde ich von ihr auch nie. Ich denke, das und die Klassenfahrt waren die Momente, die mich am meisten verletzt haben und ich realisiert habe, wie egal ich meinen Eltern doch geworden war.

Nachdem ich fertig war, meine Wunden zu versorgen und alles wieder verstaut habe, mache ich noch schnell meine Hausaufgaben und legen mich dann ins Bett.

Ich frage mich, ob ich jemals wieder glücklich sein werde oder sogar eines Tages geliebt werde.

Ich hoffe es!
Obwohl es fast unmöglich....

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Das ist mein erste Story und ich bin verdammt schlecht in Rechtschreibung also bitte vergebt mir.😅
Dennoch viel Spaß bei lesen und ich hoffe sie gefällt euch.🤗😊

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Der Elfenkönig ~Jikook~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt