THREE

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03:: field of flowers

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03:: field of flowers

Der Schwarzhaarige wachte auf, als sich die Sonne aus ihrem Zenit langsam wieder gegen Westen neigte. Orientierungslos wälzte sich Yoongi auf seine andere Seite und blickte aus dem großen Fenster, das fast auf der selben Höhe seines Betts endete, hinunter zum Meer.
Da das Gasthaus auf einer kleinen Anhöhe stand, konnte man über die anderen Häuser des Dorfes hinweg auf das Meer blicken. Durch den Regen wirkten die Farben viel intensiver, so als hätte er eine dünne Staubschicht von den bunten Pflanzen und orangenen Dächern gewischt.
Violette Bougainvilleas stachen vereinzelt zwischen hellen Steinbauten, grünen Oliven- und Feigenbäumen hervor und bildeten einen angenehmen Kontrast zu dem Azurblau des Meeres.

Ein Rosmarinstrauch war so nah am Fenster empor gewachsen, dass bei einem Windstoß die Zweige über den Holzrahmen strichen und als Yoongi aufstand, um das Fenster anzulehnen, konnte er wenige Meter entfernt auch eine ausgewachsene Agave mit ihren schweren Blättern sehen.

Der Duft von frischer, regennasser Luft, dem Rosmarin und Lavendel stieg in Yoongis Nase und je länger er am Fenster stand, desto besser konnte er auch den starken Geruch von gebackenem Brot ausmachen. Ein winziges Lächeln stahl sich in die Mundwinkel des jungen Mannes und er lauschte stumm dem entfernten Rauschen des Meeres, das sich mit dem Zirpen der Zikaden vermischte, während er sich anzog und so gut es ging, frisch machte.

Bei Tageslicht konnte er die Einrichtung des Zimmers erkennen und war überrascht wie wenig gezwungen die Anzahl der Möbel im Verhältnis zur Größe des Raumes stand. Das Bett stand direkt neben dem recht großen Fenster und war mit einen kleinen Nachtschrank auf der freien Seite ausgestattet. Ein kleines Bücherregal, ein Kleiderschrank und ein runder Mosaiktisch mit einem hohen Barhocker waren an den Wänden entlang aufgestellt; sogar ein schmales Waschbecken mit einem winzigen Spiegel nahmen einen kleinen Platz an der Wand neben dem Schrank ein.
Er nahm sich seine spärlich gefüllte Geldbörse und schloss vorsichtig, nach dem Herrichten seines Betts, die Tür hinter sich ab.

»Ah, du bist dieser Min Yoongi von gestern, nicht wahr?« Geschockt zuckte der Angesprochene zusammen und drehte sich langsam um. Er war gerade mal beim Treppenansatz angekommen, da kam der Junge, den Seokjin am Abend zuvor Hoseok genannt hatte, mit einem riesigen Wäschekorb im Arm aus einem der anderen Gästezimmer.

»Ja, ich bin's«, murmelte der Schwarzhaarige müde lächelnd und Hoseok grinste breit. »Du heißt Hoseok, oder?« Der Rothaarige nickte und blieb auf Yoongis Höhe stehen.
»Mach' dir übrigens keine Sorgen wegen Jin. Der ist meist nicht so zynisch, nur zur Zeit läuft das Geschäft nicht so gut, weil immer weniger Leute hier in unserer Stadt anlegen wollen«, redete der Junge drauflos und Yoongis vom Schlaf noch träges Gehirn hatte Schwierigkeiten der Masse und Schnelligkeit seiner Worte zu folgen.
»Außerdem hat Taehyung ein gutes Wort für dich eingelegt. Obwohl du weißt vermutlich nicht wer das ist, aber so wie ich ihn kenne, wird er dich zumindest heute den ganzen Tag belästigen.«

silver tongue; ymWhere stories live. Discover now