mel_lovell
Anderen Kindern erzählt man vom Monster unterm Bett, mein Monster war mein eigener Vater.
Die schönsten Erinnerungen meiner Kindheit sind alle davon, wie meine Mutter, mein Bruder und ich uns erneut gemeinsam auf zwei Sitzen eines Busses quetschen, um in eine neue Stadt zu ziehen, da er uns irgendwie erneut gefunden hatte. Schöner wurde es nicht.
Wir lebten einige Jahre in Ruhe in einer Kleinstadt nahe eines großes Sees und verdienten unser Geld mit Fischen und kleinen Jobs hier und da. Eines abends saß ich mit meiner Familie vor dem Fernseher, als es plötzlich lautstark an der Tür klopfte. Bereits darauf trainiert, packte ich meinen Bruder bei der Hand und eilte ins Schlafzimmer um in Windeseile unsere Taschen zu packen. Wir packten nie ganz aus. Einige Minuten später hörten wir Schreie und einen Schuss. Panisch rannten wir mit den gepackten Taschen die Treppen hinunter und fanden unsere Mutter vor. Mit einer Waffe in der Hand. Unser blutverschmierter Vater lag regungslos vor ihr am Boden.
Vor Angst erstarrt wandte sich ihr Blick zu uns.
Ich hatte den ratternden Lärm des Busses mit der lauten Musik meiner Kopfhöhrer überdeckt, als wir ein Schild passierten, das mich kurz schmunzeln ließ. "Welcome to Riverdale, the town with PEP!"