Die Blaue Stunde ist ein physikalisches Phänomen in der Abenddämmerung. In dieser knappen Stunde nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit ist der Himmel schon tiefblau gefärbt, die Umgebung aber noch vom Restlicht erhellt. Wenn sich Tag und Nacht begegnen, können Sie beeindruckende atmosphärische Bilder machen. Doch nicht nur atmosphärische Bilder können entstehen, es könnte passieren, dass sich zwei Menschen begegnen von der eine den anderen nicht mehr sehen möchte, aber der Zufall immer wieder in das Leben der Personen eingreift.

„Ziemlich teuer hier", bemerkte Tommi, der durch das viele Treppensteigen ein wenig außer Atem zu sein schien. „Ja, mein... Freund hat sie gemietet..." „Achso", Tommi schwieg, „kannst du ihn nicht anrufen wegen des Schlüssels?", fragte er dann. Sie seufzte. „Er wird nicht so gerne angerufen, arbeitet bei einer großen Kanzlei" „Mh-hm", Tommi zog die Augenbrauen hoch, fragte aber nicht weiter nach. In diesem Moment ging im Flur über ihnen eine Tür auf. „Samma, wie langsam gehst'n du die Treppe rauf? Ick hab mich schon gefragt, ob du gestürzt und gestorben bist oder sowas", berlinerte der kleine, blonde Typ mit Jogginghose und Boxerschnitt, der im Türrahmen stand und Tommi fixierte. „Hi", sagte er kurz angebunden an Anna gewandt, die nur einen kurzen Blick und ein Nicken für ihn übrig hatte. Sie checkte auf ihrem Handy die Schlüsseldienste in der Umgegend. Gab es in ganz Berlin wenigstens einen, der gute Bewertungen hatte? Und vielleicht weniger als 200 Euro kostete? „Deine Nachbarin hat sich ausgesperrt", ließ Tommi vernehmen und blickte nach oben. „Meine Nachbarin? Ick dachte, da wohnt dieser Anwalts-Fuzzi, der mich letztens angemacht hat, weil meine scheiß Matratze noch im Flur stand" Anna wird von ihrem Exfreund verlassen und trifft dann auf Felix, ihren Nachbarn. Gemischtes Hack FF - Tommi Schmitt - Felix Lobrecht

Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen und wieder küssen wir uns. Zu wissen, dass es das letzte Mal sein könnte, macht diese Küsse noch so viel intensiver, man sehnt sich viel mehr danach und will nicht mehr aufhören. Und doch bin ich es, die sich loslöst. Wir sehen uns nur in die Augen, so viel Ungesagtes zwischen uns.

Es gibt Dinge, die Alex möchte. Auf ihr Medizinstudium konzentrieren, zum Beispiel oder die trüben Gedanken der letzten Monate einfach verdrängen. Und es gibt Dinge, die Alex eigentlich nicht möchte. Dazu zählen die Gefühle, die sie plötzlich hat, seitdem sie das erste Mal vor Felix stand. Oder das Kribbeln, das sein Blick in ihr auslöst. Wenn es nur so einfach wäre, das wieder abzuschalten. ________________________________________ TRIGGERWARNUNG: Im Laufe der Geschichte geht es (auch) um den Tod von Angehörigen, Depressionen, Gewalt, medizinische Themen und Schauplätze und die explizite Beschreibung von sexuellen Handlungen. Wenn dich eines dieser Themen triggern sollte, dann lies bitte diese Geschichte nicht (alleine) oder schreib mir, dann kann ich dir sagen, welche Kapitel du auslassen solltest. (Ich kann dir dann den Inhalt zusammenfassen oder in anderer Form zur Verfügung stellen)!

„Warum?", fragt er kleinlaut und sieht mich immer noch an. Ich will zu ihm rüber und seine Tränen wegwischen. Ich will ihn in den Arm nehmen und mich für alles entschuldigen, doch mein Körper kämpft gegen den Drang an. Die Angst in mir kocht hoch und ich fühle mich unfähig zu reagieren. „Du hast mir versprochen, dass du dich bei mir meldest. Aber du" Er bricht ab, wendet den Blick von mir ab und wischt sich erneut über die Nase. Er schnappt nach Luft. „Ich weiß, ich", versuche ich zu einer Erklärung anzusetzen, doch Felix verliert sich. „Und warum fickst du dann einen anderen?" Er brüllt mich an. Seine Stirn in Falten gelegt, seine Augen starr auf mich gerichtet. Ich erinnere mich an kein einziges Mal, wo er mir gegenüber so laut geworden ist. Er fuchtelt mit seinen Händen aufgeregt hin und her, auf und ab. Dies ist die Fortsetzung zu "Waiting for...".