'Ich will kein Mitleid von dir, Granger', schnarrt er. 'Ich stehe immer noch in deiner Schuld. Ich habe noch keine Wiedergutmachung geleistet.' 'Ach, hast du das etwa vor?', fragt sie vorlauter, als sie sich fühlt. Malfoys Augen blitzen, als hätte sie ihn zum Duell herausgefordert. 'Gibt es etwas, das du brauchst? Ein Wort von dir und ich besorge es für dich. Oder sind dir Taten lieber? Ich bin bereit, verdammt nochmal alles zu tun...' Hermines Herz schlägt unanständig schnell. Sie kaschiert ihre Faszination mit einer skeptisch gehobenen Augenbraue. 'Alles', echot sie. 'Alles', bestätigt er. 'Na schön. Für den Anfang wäre es nett, wenn du damit aufhören würdest, mich gegen dieses Bücherregal hier zu drücken.'

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ sʜᴏʀᴛsᴛᴏʀʏ • Es wirkte, als würde direkt hinter ihm ein Regenbogen entspringen. Oder als stünde er inmitten eines der Kaleidoskope, die Hermine früher in ihrer Spielzeugkiste gehortet hatte. Oder als würden Sonnenstrahlen durch Buntglas fallen und das hübscheste Prisma auf ihn werfen. Er war wunderschön. Sie. Sie war wunderschön. Seine Aura, nicht er.

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ ᴏɴᴇsʜᴏᴛ • Draco fiel nicht einfach so von seinem Besen, vielen Dank auch. Tatsächlich konnte er sich nicht daran erinnern, jemals zuvor ohne massive äußere Gewalteinwirkung von seinem Besen gefallen zu sein. Tsk, wenn es darum ging, zum ersten Mal im Leben buchstäblich vom Besen geschmettert zu werden, dann war auf Granger wirklich Verlass.

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ sʜᴏʀᴛsᴛᴏʀʏ • Mehrfach sogar. Als wäre ein einziges Mal nicht schlimm genug. Das Blöde war, dass sie ihm nicht einmal einen Vorwurf machen konnte, dem aufgeblasenen Mistkerl. / Oder: die fünf Male, die Hermine aus Versehen vor Draco Malfoy kniet, und das eine Mal, wo sie es mit Absicht tut.

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ • Übersetzung • Am Tag nach seinem berühmt-berüchtigten Triumph bei der Schlacht von Hogwarts verschwindet Harry Potter spurlos. Als der Rest der Welt die Suche nach ihm aufgibt, ist Hermine Granger, mittlerweile eine aufstrebende investigative Journalistin, fest entschlossen, das zu tun, was niemandem gelungen ist: ihn zu finden. Nach Jahren stößt sie endlich auf etwas, das ihr bei der Lösung des Rätsels helfen könnte. Sie beschließt, dem Hinweis zu folgen, quer durch Europa zu reisen und ihre Erlebnisse schriftlich festzuhalten. Als ihr dafür jedoch ausgerechnet ihr unausstehlicher Kollege Draco Malfoy zur Seite gestellt wird, muss sie lernen, ihren alten Groll beiseite zu legen und das Beste aus ihrer dysfunktionalen Partnerschaft zu machen.

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ ᴏɴᴇsʜᴏᴛ • Als Draco aufblickte, wurde ihm klar, warum ausgerechnet ihr Arsch ihn zuerst begrüßt hatte: Sie war über Weasleys Schreibtisch gebeugt und fütterte den unwürdigen Idioten mit Keksen. Es fühlte sich an, als hätte man ihm das Herz aus der Brust gerissen, in schwarze Tinte getaucht, am schneebedeckten Ufer des schwarzen Sees erfrieren lassen und dann mit einem Treiber-Schläger in eine Million Stücke zerschmettert. Poetisch, ja, aber verdammt schmerzhaft. 'Verlieb' dich, haben sie gesagt. Das wird super, haben sie gesagt', dachte Draco verbittert. 'Hab' ich gemacht und was kam dabei heraus? Nichts als ein riesen Haufen Scheiße.'

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ • Hermine ist eine Rebellin. Niemand weiß besser als sie, dass der Grat zwischen Gut und Böse schmal ist. Dieser schmale Grat ist grau. Wie Malfoys Augen. Jetzt ist er hier, im Hauptquartier, zu gleichen Teilen die personifizierte Provokation und ein hartnäckiger Hoffnungsschimmer.

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ • Draco liefert sich dem Widerstand aus. Sein Dunkles Mal ist fort, seiner Okklumentik hat er abgeschworen, er fühlt wieder etwas. Und Mysterien faszinieren ihn. Granger ist so eins. Ein dunkles, umwerfendes, eindrucksvolles Mysterium.

ᴅʀᴀᴍɪᴏɴᴇ ᴏɴᴇsʜᴏᴛ • Draco mag es heiß. Kein Wunder, dass er sich in der Sauna so wohlfühlt.

Ein Leitfaden von Hermine Granger.