My-Chemical-Parade
Als Louis das windschiefe Ferienhaus seiner Urgroßmutter in Varberg erbt, will er nur eines: ankommen, verkaufen, verschwinden. Das raue Licht der schwedischen Küste, das Knarren alter Dielen und die unaufdringliche Stille scheinen ihm fremd - fast feindlich.
Doch das Haus birgt Spuren. Fragmente des Lebens seiner Urgroßmutter, die Louis nie wirklich gekannt hat. Und da ist Harry - der wortkarge Nachbar mit den ruhigen Händen und einem Gespür für Geschichten, die unter der Oberfläche liegen.
Zuerst hilft er ihm bei einigen lästigen Übersetzungsarbeiten, später auch dabei, das Haus aufzulösen. Harry scheint einen eigenartigen Sinn für die alten Sachen seiner Großmutter zu haben. Was für Louis nur Staub und Erinnerungsballast ist, liest Harry wie Spuren - Hinweise auf ein Leben, das nicht vergessen werden will.
Mit den Tagen wächst eine stille Vertrautheit. Ohne große Worte, ohne klare Richtung. Zwischen Kisten, Teetassen und der beständigen Präsenz des Meeres beginnt sich für Louis etwas zu verschieben. Er bleibt länger, als geplant. Und fragt sich zum ersten Mal, ob Weggehen wirklich immer die bessere Entscheidung ist.