ThomasBerlin
Shaima wachte auf - und spürte es sofort. Wieder dieses unangenehme, vertraute Gefühl: Nässe, Scham, das dumpfe Dröhnen von Selbstvorwürfen im Kopf. Es war nicht das erste Mal. Und doch fühlte es sich jedes Mal wie ein Verrat an sich selbst an.
Was als flüchtiger One-Night-Stand begann, entwickelt sich für die erfolgreiche, aber überforderte Shaima zur Reise in ein neues Leben - auf einer Flusskreuzfahrt auf der Donau. Dort trifft sie auf Sina, eine geheimnisvolle Frau in Babykleidung mit einem Nuckel im Mund. Was zunächst befremdlich wirkt, entfacht in Shaima ein längst unterdrücktes Verlangen - nach Geborgenheit, nach Annahme, nach bedingungsloser Nähe.
Gemeinsam mit Lisbeth, einer scharfsinnigen Beobachterin mit eigenem Geheimnis, geraten die drei in einen Strudel aus Scham, Verlangen und tiefer Zuneigung. Was mit zarten Gesten und neugierigen Blicken beginnt, wird zu einer leidenschaftlichen Beziehung - und zu einer mutigen Selbstbefreiung.
Doch die drei Frauen sind nicht allein. Ihr Verhalten bleibt nicht unbemerkt. Zwischen öffentlicher Ablehnung und überraschender Solidarität müssen sie sich entscheiden: Verstecken - oder mit Stolz zeigen, wer sie wirklich sind.
„Zwischen Scham und Verlangen" ist eine sinnliche, provokante und zutiefst menschliche Geschichte über Anderssein, Akzeptanz, neue Liebe - und die Kraft, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Ein Roman über Windeln, Adult-Baby-Sehnsüchte und das Glück, sich fallen lassen zu dürfen - in die Arme derer, die einen wirklich sehen.