Im Schweigen der Schatten, bei mondblasser Glut, erhebt sich die Eine mit flimmerndem Blut. Vom Silber geküsst, in der Stille geboren, hört sie den Ruf der längst schon Verlor'nen. Die Schleier der Nacht trägt sie wie ein Kleid, wandelt durch Träume, durch Räume, durch Zeit. Die Seelen, sie folgen, auf flüsternden Pfaden - ihr Fluch und ihr Segen: die Toten zu wahren. Wenn Licht sich verneigt vor dem ewigen Grau, und kein Morgen erwacht aus der Dämmerung tau, wird eine erheben, die Schatten befreit, und führt durch das Dunkel zur alten Zeit. Doch hüte den Blick, der zu klar dich umfängt - denn das Licht, das du suchst, ist nicht, was es lenkt. Nur wo Sonne stirbt und in Herzen erwacht, dort endet das Flüstern und weicht neue Macht.