~Wenn es nach mir ginge, wäre ich längst tot...~ Die 12 Jahre alte Janin hatte schon längst kein Ziel mehr vor Augen. Keine Liebe,Rache,Angstbewältigung oder sonst was, nur der Tot interessierte sie. Sie lag auf den kalten Bahngleis, den Blick in den Himmel. Ein seufzen drang aus ihrer Kehle und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. ~Bald bin ich frei...~ Ihr Atem war klar und ihre Graublauen Augen leuchten im falen Mondlicht. Ihre von Narben übersehten Arme schmerzten doch dies ignorierte sie gekonnt. Sie dachte nur daran wie sie in wenigen Stunden, vielleicht auch Minuten, von einem Zug überrollt wird. Ihre dunkelbraunen, schulterlangen Haare, waren an manchen Stellen etwas länger und an anderen wiederum kürzer. Ihre Mutter hatte echt kein Talent was Haare schneiden anging. Ein kichern ertönte und brach die Stille. Janin schloss die Augen. Ihre blasse, fast weiße Haut wird schon bald von Blut befleckt sein... Aber dies war ihr egal. Ihr abgemagerter Körper ließ sie schon wie eine Leiche wirken aber ihr sich hebender und senkender Brustkorb bewies das Gegenteil. Wieder umspielte ein Lächeln ihre Lippen und ihre vor Kälte geröteten Wangen nahmen einen zarten rosa Ton an. Klar, es war 04:00 Uhr morgens und sie trug nur ein weißes, knielanges Kleid. Da ertönte ein ihr nur allzu bekanntes Geräusch. Der Zug ratterte und raste auf sie zu. Sie bleib seelenruhig liegen und wartete. Ein Windstoß durchzog ihre Haare und im nächsten Moment wurde alles schwarz... Sie riss ihre Augen auf. ~Wieder?...~ Ihr liefen Tränen über die nun wieder schneeweißen Wangen. Ihre dünnen Beine hatten wenige Wunden und auch an ihren Armen waren neue vorhanden. Sie setzte sich auf. Zu oft erlebte sie dies. Der Versuch, endlich frei zu sein, scheiterte jedes mal. Sie weiß nicht wie und warum aber sie weiß dass es irgendeinen Ausweg geben muss, und diesen sucht sie jedes mal aufs neue...
3 parts