„Wieso zur Hölle tust du so etwas? Was ist bloß aus uns geworden? Aus unserem Ehrenkodex? Aus unserer Freundschaft?", bringe ich nur schwer hervor, während alles in mir brennt.
Brennt um ihn zu vernichten.
„Wir sind nicht mehr das, was wir Mal waren. Ein Uns gibt es nicht mehr.", antwortet der Junge vor mir und ich sehe seine Augen aufblitzen.
Ich suche ihn. In seinen Augen suche ich den Jungen, für den ich alles gegeben hätte. Aber ich finde ihn nicht.
„Ach seit wann denn? Vielleicht seitdem du meiner Schwester die Zunge in den Hals steckst?", frage ich jetzt und trete ihm einen Schritt näher.
Ich hasse mich dafür, dass ich noch lange an ihn geglaubt habe. An unsere Freundschaft.
„Nein.", sagt er plötzlich und ich mustere ihn weiter erzürnt. Seine Augen brennen sich in meine.
„Schon viel früher."
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Als Ophelia die Nachricht erhält, dass Callister wieder da ist, könnte sie kaum glücklicher sein... zumindest bis sie ihn trifft.
Ihr alter bester Freund scheint nämlich alle Prinzipien ihrer Kindheit über Bord geschmissen zu haben.
Statt ihrem Ehrenkodex Gefolge zu leisten, setzt er alles daran, dass nahezu jedes Mädchen außer Ophelia ausreichend Zeit mit ihm verbringt... für gesonderte Aktivitäten.
Dass ihm das mit einer Leichtigkeit gelingt, überrascht niemanden denn mittlerweile sieht er aus als hätte Gott ihm die Schönheit geschenkt, die er dem Rest der Menschheit weggenommen hat.
Zu Ophelias Frustration, zeigt er keinerlei Interesse an ihr und ihren Plänen mit ihrem Kindheitsfreund.
Und als wäre all das nicht schlimm genug, steht an der Spitze seiner Liste der Frauen, die ihm zu Füßen fallen sollen keine geringere als die beliebte Schulschönheit Ruby Palmer.
Ophelias große Schwester.
»Der Kotzbrocken hier«, er deutet auf sich, »wird nun diesen Raum verlassen. Dann wir er in sein Haus spazieren und die vielen Überwachungskameras anschalten, damit er jeder deiner Bewegungen mitverfolgen kann. Jede einzelne!«
Mein Atem vermischt sich mit seinem, denn so nah beugt er sich zu mir hinunter. Mit einer enormen Furcht warte ich auf seine nächsten Sätze, die mich die Luft anhalten lassen und jede Hoffnung zerstören. Ich möchte bitterlich weinen.
»Dann wird irgendjemand dir einen Besuch abstatten, um dir Informationen zu entlocken und wenn das getan ist, dann«, er stiert mir in die Augen. Sie scheinen dunkler zu sein, als vorher, was mir noch mehr Angst bereitet. Seinen Satz beendet er nicht mit Worten, aber mit einer Geste.
Dann wird er mich Töten.
Das Werk enthält, aber keine gravierenden, Logik-, sowie Grammatik oder Rechtschreibfehler. Es wird einer allgemeinen Überarbeitung unterzogen, die gerade stattfindet.