Wir blieben stehen. Die Präsenz seiner Hand auf meinem unteren Rücken war mir deutlich bewusst, trotzdem umarmte ich ihn ebenfalls auf diese Weise und lächelte in die Kameras der Journalisten. Es folgten einige Geräusche, die das Schießen von Bildern darstellten, und das machte mich etwas nervös. Ich traute mich etwas und gab Leroy einen Kuss auf die Wange, danach traf sich unser Blick. Aus der einen Ecke hörten wir einen älteren Mann „Geb deiner Freundin einen richtigen Kuss, Leroy!", genau in dem Moment traf sein Blick auf meinen. Er schien sich unsicher zu sein, zeigte keinerlei Emotionen. Für mich fühlte es sich wie mehrere Minuten an, bis er sich regte und sein Gesicht meinem näherte.
„Was machst du?", hauchte ich ihm verunsichert zu, doch er antwortete nicht, sondern verharrte in seiner Bewegung und sah mich einfach nur an. Sein Blick glitt von meinen Augen zu meinem Mund, und dann wurde mir klar worauf er hinauswollte. Doch wollte ich das auch? Wollte ich wirklich das Verhältnis zwischen uns damit ruinieren? Abgesprochen hatten wir das hier jedenfalls nicht.
Mein Kopf ratterte überfordert, in Sekundenschnelle wog ich alle Möglichkeiten ab, die ich hatte. Entweder ich drückte ihn von mir weg, was die Reporter falsch deuten würden und wo Leroys Vater garantiert nicht begeistert von wäre. Oder ich ließ zu, dass er mich küsste. Mittlerweile war ich an dem Punkt angekommen, wo ich uns als Freunde bezeichnen würde, was die Situation mit der vorgespielten Beziehung wirklich verbesserte, doch wollte ich das aufs Spiel setzen?
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Teil einer Kooperations-Fan-Fiction mit @ReusKroos und @truelovebvb09
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Ich bin fest davon überzeugt, dass alles im Leben selbstbestimmt ist.
Jede winzige Entscheidung, die wir treffen, verändert unsere Zukunft maßgeblich.
Es gibt nicht den einen Weg, der für uns festgelegt ist. Es gibt Kreuzungen und Wege, die wir selber auswählen müssen und die uns je nach Wahl zu einem anderen „Ich" machen, zu einem anderen Leben führen.
Wenn ich heute nicht den Flug buche, kann ich morgen keine neue Welt entdecken. Dann werde ich nie die Erfahrungen sammeln, die mich zu dem Menschen gemacht hätten, welcher ich mit der Reise geworden wäre.
Und in meinem besonderen Fall - wenn ich mich an diesem einen Tag dagegen entschieden hätte, meinem Vater wiedermal seine Dokumente hinterherzufahren, wäre ich nun nicht hier