Die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) auf dem Totenbett im vornehmen Hotel Beau Rivage in Genf. Wenige Minuten zuvor hat ihr der verwirrte Anarchist Luigi Lucheni mit einer Feile die tödliche Verletzung beigebracht. Die herbeigerufenen Ärzte sind hilflos. Am Bett weint die Hofdame Irma Sztáray, die bis zuletzt bei ihr ist. Während der Tod immer stärker von ihr Besitz ergreift, erscheinen vor Elisabeths innerem Auge die Bilder und Stationen ihres Lebens. Dabei rechnet diese eigensinnige und einsame Frau in der Retrospektive gnadenlos mit der herrschenden Gesellschaft ihrer Zeit ab. Sie beklagt ihre Fremdbestimmtheit und kommentiert, mit Hilfe der Gedichte, die Ereignisse ihres Lebens mit wachsender Ironie und beißendem Spott. In dieser Stunde des Übergangs vom Leben in den Tod gibt sie dem Leser einen Einblick in ihre Sichtweise der Dinge. Dabei erklärt und rechtfertigt sie sich nicht. Sie klagt an: Die Monarchie, den Hof, die Verwandten und nicht zuletzt ihren Mann, den Kaiser. Sie offenbart ihre Gefühle, wenn es um die Mätressen von Franz Josef geht, und äußert Zweifel am Tod ihres Sohnes Rudolf in Mayerling. Sie bekennt ihre Liebe zu Heinrich Heine und beklagt ihr Schicksal als Kaiserin eines europäischen Großreiches.