Golden Guardian of the Goddess

„Der Schein des Mondes glänzte silbern auf ihrem opalschwarzem Haar. Trotz der kühlen Nachtluft und dem kalten Erdboden, kniete sie auf der Wiese, mit geschlossenen Augen. Die glitzernden Funken des Mondes schienen sich auf ihren langen Wimpern niederzulassen und ihr langes Haar zu küssen. Einzelne Glühwürmchen setzten sich neben ihr nieder, schienen von ihrer Ruhe in den Bann gezogen zu sein. So sass sie da.
Bei ihrem Anblick verlor Izaya das Zeitgefühl. Er konnte nicht sagen, wie lange auch er schon in ihren Bann gezogen war und sie wortlos beobachtete.
Er hatte ihre Stärke unterschätzt. Ihren Willen nicht wahr genommen.
Izaya zog seinen Mantel aus und schritt vorsichtig in ihre Richtung. Sie würde wütend werden. Er konnte förmlich ihre aufblitzenden Augen sehen, welche ihn an goldene Blitze erinnerten und ihre rubinroten Lippen, die sich zu einem schmalen Strich zusammenzogen. Seine Vernunft mahnte ihn dazu, sie in Ruhe zu lassen, in ihrem verknüpften, unsichtbaren Bann mit den Wurzeln, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.
„Du weisst doch", flüsterte er behutsam an ihrem Ohr, „dass ich dein Beschützer bin."
Jegliche Glühwürmchen flogen davon, der Zauber war verflogen.
Als sie ihre goldenen Augen öffnete, stoben die silbernen Funken in alle Richtungen und blickten geradewegs in die seinen. Ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich und sie wandte ihren Blick ab. Sie versuchte ihre Unsicherheit zu verbergen. Er schob ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, doch sie drehte sich weg und eine Pause entstand, bevor sie antwortete. „Du bist ein Yokaì."
Er lachte leise und schloss die Augen. Es war besser, sie nicht daran zu erinnern, wer sie wirklich war.

* Izayas Point of View *