Felie drehte auf dem Absatz um und funkelte mich aus ihren Multicolor - Augen gefährlich an. Jeder, der halbwegs bei Verstand wäre, würde sich nach diesem Blick aus reinem Selbstschutz im Keller einschotten. Ich aber nicht. Wieso nahm Felie mir alles, was mir lieb war? Seit dem Schulwechsel fühlte ich mich leer. Wie der Weltraum. So unendlich und leer. Unendlich Leer. Leere Unendlichkeit. Und allein Felie, meine ehemalig beste Freundin, war schuld daran. Doch trotz allem wollte Lilly Felicitas Leben eine neue Form geben. Anders gesagt: Sie will Felicita die Arroganz nehmen, welche sie zu unrecht trug, wie Lilly fand - als Einzige: Ihre Klassenkameraden sehen für sie schwarz. Ihre Lehrer sehen schwarz. Und Felicita? Felicita sieht rosa. Sie sieht ihre Welt durch eine herzförmige, rosa Brille. Unendliche Leere. Leere Unendlichkeit. Und mit so vielen, kaum erkennbaren, fast unsichtbaren schwarzen Löchern. Die alles, aber auch alles Gute in sich auffraßen und zerstörten. Und Felie hat diese Leere erschaffen.
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