Marie kann nicht immer sprechen. Von klein auf hatte sie nur wenige Freunde; saß im Kindergarten oder in der Grundschule meist alleine zurückgezogen in einer Ecke. Anfangs wurde es als Schüchternheit abgetan und ignoriert. Doch es änderte sich nichts. Marie begann einfach nicht zu sprechen. Je mehr Druck aufgebaut wurde, desto mehr verschloss sie sich. Ein Besuch beim Kinder- und Jugendpsychiater brachte schließlich die Diagnose »Selektiver Mutismus«. Endlich gab es einen Namen für Maries Verhalten. Auf der weiterführenden Schule sagt sie ihren Sprechblockaden nun den Kampf an. Sie will nicht länger schweigen. Marie besucht derzeit die siebte Klasse einer Realschule. In diesem Schuljahr hat sie sich fest vorgenommen, anzufangen zu sprechen. Dann stößt sie auf Jasmin. Das Mädchen lässt einfach nicht locker und versucht sich dem Kontaktaufbau zu Marie, obwohl Marie nicht mit ihr spricht. Sie akzeptiert Marie so, wie sie ist und unterstützt sie, wo es möglich ist. Schließlich fasst Marie Vertrauen zu Jasmin. Doch die Angst lässt sie nicht los. Sie zweifelt an jedem Annäherungsversuch von Jasmin. Wieso will Jasmin mit ihr Zeit verbringen? Wieso lässt sie sich auf Marie ein? Marie weiß zunächst nicht, dass die beiden mehr verbindet, als sie denkt.
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