[Abgeschlossen] ‚Kleines!', sprach er mich sanft mit meinem Kosenamen an. 'Wir haben dasselbe Geschöpf wie du in diesem Mann gesehen. Du musst es selber sagen, erst dann wirst du es auch glauben.' Ich nickte entschlossen, atmete tief durch und sprach es aus: 'Ein Vampir. Der Mann war ein Vampir.' Es war so leicht die Worte zu formen, sie über die Zunge tanzen zu lassen, sie in den Ohren klingen zu hören. So trügerisch leicht. Die Jungs schauten mich an. Bedrücken und Erleichterung zugleich spiegelten sich in ihren Augen. ‚Ja', sagte Jimin leise. ‚Und du wärst es nun auch, hätte ich deine Verwandlung nicht gestoppt.' Ich nickte langsam. Nur noch wenig könnte mir jetzt noch die Fassung nehmen. Jetzt, nachdem ich so viel Graus erlitten hatte, so viel Schmerz erdulden musste. Jimin nahm meine Hand, drückte sie mit seinen warmen Fingern. 'Aber du bist kein Mensch mehr. Genauso wenig wie wir.' Ich sollte aufspringen. Wegrennen. Toben. Fluchen. Schreien. Das konnte nicht die Wahrheit sein. Es gibt keine Vampire oder andere übernatürlichen Geschöpfe. Es gibt sie nicht und ich bin erst recht keines solcher Kreaturen. Ich bin ein ganz normales, 17-jähriges Mädchen, das mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung lebt, zur Schule geht und sich gelegentlich mit Freunden trifft. Nein. Das bin ich nicht. Vielleicht war ich das mal. Jetzt bin ich es nicht mehr. Ich kenne BTS. Ich bin verliebt in Park Jimin, der kein Mensch ist, genauso wenig wie die anderen sechs Jungs. Genauso wenig wie ich. Und ich bin von einem Vampir gebissen worden. Nichts daran ist normal. Nichts davon sollte in dem Leben eines unscheinbaren Mädchens wie mir herumspucken. Und an nichts davon kann ich mich gewöhnen. Aber das bin eben ich.
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