Ich lege mich neben ihn ins Gras. Er schaut hinauf in die Wolken. Schön sieht er aus, verträumt irgendwie. Ich rücke so nah es geht an ihn heran. Unsere Arme berühren sich, er schreckt nicht zurück. Vor einem halben Jahr hätte ich nicht gedacht, dass wir jemals in so eine Situation kommen würden - ich hätte ja niemals gedacht, dass er sich jemals mit mir treffen wollen würde. „Du Felix?", fragt er mit seiner weichen, warmen Stimme. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, er wäre Sänger oder vielleicht Radiomoderator. „Hm?" Ich drehe meinen Kopf zu ihm. Er guckt immer noch hoch. Was er wohl in den Wolken sehen kann? „Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe?" Er dreht sich nun zu mir, legt seine Hand auf meine Schulter. Am liebsten würde ich „Braun" antworten. Schokoladenbraun, Rehbraun, genau wie seine Augen. Ist das nicht zu kitschig? „Ich denke Blau", antworte ich dann. Das passt. Ich mag Wasser. „Was ist mit dir?" „Gelb" „Gelb?", ich lache. Das war die Kürzeste Antwort, die ich je von ihm bekommen habe. „Atomkraft-Gelb?" Ich wackle mit meinen Augenbrauen. Kaum zu glauben, ich dachte, jetzt kommt wieder irgendwas tiefgründiges. Linus guckt mich an, als wäre ich verrückt. „Gelb wie Sonnenblumen... Sand am Meer..." Er guckt wieder hoch, nimmt seine Hand zurück und wuschelt durch seine Haare.