The Love You Give (Hunger Games)

Meine Augen hielten seinem funkelnden Blick stand. Er war angespannt, sein ganzer Körper bebte. Er hatte Angst. Ich wusste, dass er Angst hatte. Sein nervöser Blick wich von mir und schweifte zu der endlosen Wüste, die hinter uns lag, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

"Was, wenn wir es nicht schaffen? Was, wenn sie uns finden? Sie werden uns töten." Seine Stimme war fern und fremd, er war nicht hier, nur sein Körper war es. Seine Gedanken hingegen waren weit weg von diesem Ort, fern von dem Horror, der unseren Alltag bestimmte. Dabei war vor kurzem alles noch so schön, meine Welt war in Ordnung. Und dann kam er. Ich dürfte ihn nicht einmal lieben - wir kamen nicht aus dem selben Distrikt. Wir sollten uns doch töten.

Meine müden Augen blickten zu ihm hoch und vorsichtig ergriff ich seine Hand, drückte seinen Handrücken beruhigend. "Sieh mich an. Hey, sieh mich an, Kyle." Er hörte mich kaum, er wollte nichts mehr hören. Er wollte nicht hier sein.

Dennoch riss er sich zusammen und erwiderte meinen besorgten Blick. "Wir können das schaffen. Wir haben es doch schon so weit geschafft. Bitte. Bitte, ich weiß, dass du da bist. Lass mich jetzt nicht alleine. Ich brauche dich doch." Zärtlich strich ich über seine Wange. "Wir haben es fast geschafft. Wir werden überleben. Wir sind so stark zusammen, Snow kann uns das nicht nehmen. Das weißt du."
Er ließ meine Hand los und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Er hat doch schon gewonnen, Sky. Er weiß, dass mindestens einer von uns sterben wird. Er weiß, dass der andere die Trauer und den Schmerz nicht überleben wird. Wir sind doch beide schon tot. Wir sind tote Bauern in seinem Schachspiel. Hörst du ihn nicht lachen? Er lacht uns doch aus!"

Und in diesem Moment spürte ich den stechenden Schmerz in meinem Magen. Die kalte Flüssigkeit, die über meinen Arm lief. Ich sah das Messer, dass sich in mich hineingebohrt hatte. Und ich sah Avery, die es gerade auf mich geworfen hatte.