Kaum jemand war um diese Zeit noch unterwegs. Kein Wunder, es war stockdunkel und nur die mageren Straßenlaternen, die neben dem Gehsteig standen auf dem ich ging, warfen ihr fahles Licht auf den Boden. Wie gebannt starrte ich auf mein Handy. Unzählige Nachrichten von meiner Mum, auch ein paar von Dad. Doch eine diese Nachrichten zauberte mir dieses lächeln aufs Gesicht. Nein, nicht dieses 'Ach haha lustiger Witz' oder dieses 'dann lächle ich eben damit ich nicht weine' lächeln. Nein dieses von herzen kommende glückliche Lächeln, bei dem man am liebsten schreiend durch die gegend hüpfen wollte. Ein einfaches kleines "Alles gut bei dir?", wow, wie konnte mich eine Person so aus dem Konzept bringen. Meine Daumen bewegten sich jetzt schnell über dem Display. Mit einem kleinen Schmunzeln antwortete ich, natürlich nur um lässig zu wirken, "Klaro, durch die stockdunkle Nacht zu gehen ist das entspannteste der Welt!" Weit war es nicht mehr bis nach hause, doch dort wollte ich eigentlich nicht hin. Meine Mutter würde nie verstehen wer ich war. Oder wie sie sagen würde: 'Was' ich war. Bei meinem Vater fangen wir gar nicht erst an. Ich hatte ihn seit 7 Jahren nicht gesehen, genug Zeit um zu beschließen das er nicht in mein Leben gehörte. Der einzig Hilfreiche in der Geschichte war wohl Raphael. Nein, nicht mein Freund, meine Geschichte ist keine 0815 Liebesgeschichte. Raphael, mein großer Bruder. Er war eben für mich da. Mittlerweile stand ich vor unserer Haustüre. In einem der Fenster brannte Licht, meine Mutter war wohl oder übel noch wach. So leise wie möglich versuchte ich die Türe zu öffnen und mich in mein Zimmer zu schleichen. "Luna!" schnitt nun die scharfe und wohl auch wütende Stimme meiner Mum durch die Stille. "Es ist halb elf, was soll..." weiter kam sie nicht, denn nun sah sie mein Gesicht, meine Haare, meine Klamotten...
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Alle Personen sind frei erfunden, genauso wie die Geschichte selbst. Kleine Kurzgeschichte.💫