Heute hängt der Himmel tiefer

Wenn die Kälte dir überall hin folgt und Worte schon lange ihre Bedeutung verloren haben. Wenn jeder Herzschlag weiter Taubheit durch deine Adern pumpt und der schwarze Schatten dir selbst durch das reinste Weiß folgt.

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TEXTAUSSCHNITT:
Das Blut gerinnt in Alinas Adern, die Tränen gefrieren in ihren Drüsen und die Lippen werden durch fingerdicke Fäden aufeinander gezwungen, sodass kein Gedanke in Worte gefasst werden kann. Vielleicht ist das für alle Beteiligten auch besser so.
Und während sie durch die gedämpfte Stille der Winterwelt waten, bemerkt Alina zum zweiten Mal an diesem Tag die Schwere des Himmels auf ihren Schultern. Der griechische Gott Atlas scheint heute auch weniger Kraft als sonst zu haben, die Welt an Ort und Stelle zu halten, langsam fühlt es sich an, als würde das ganze Gefüge in sich zusammenfallen und die Menschen unter seinem schieren, monströsen Gewicht begraben.