Auf einmal senkte sich das Schwert. Es näherte sich ihrem Gesicht. Zuerst langsam doch dann immer schneller. Geschockt riss sie ihre Augen auf. Eine Stimme in ihrem Inneren schrie sie an, sich zu wehren doch ihre Muskeln wollten nicht gehorchen. Sie konnte nicht einmal ihren kleinen Finger bewegen. Kurz vor ihrer Stirn lenkte ihr Gegenüber die Klinge zu ihrer linken Hälfte. Ein leichtes Brennen war über ihrer Augenbraue zu spüren, und endete auf ihrer Wange. Als sie nach vorne schaute, bemerkte sie, dass ihr Sichtfeld kleiner geworden war. Das Schwert des Soldaten war mit schwarzem Blut bedeckt, dass auf die Pflastersteine tropfte. Er ließ seine andere Hand auf sie zu sausen und verteilte ein weißes Pulver auf ihrer linken Gesichtshälfte. Es roch süß. Im nächsten Moment durchzuckte ein schlimmer Schmerz sie. Ein leiser Schrei entfloh ihrer Kehle und sie presste ihre Hand auf ihr linkes Auge. Überrascht kippte sie nach vorne und krümmte sich. Mit der anderen Hand stützte sie sich ab. Der Schmerz breitete sich aus, brannte, übertönte alle anderen Empfindungen. Sie vergaß, wo sie sich befand, wer sie war und wer ihr dieses Leid zugefügt hatte. Sie brüllte ihren Schmerz hinaus. Die Luft um sie herum erzitterte und ein dröhnendes Geräusch hallte in ihren Ohren wieder. Auf einmal verschwand das Leid und wurde durch ein neues Gefühl ersetzt, Rachedurst.