Update: [1] 17.11.21, Kühl, herzlos, finster. Er schwamm in seiner selbsterzeugten Dunkelheit und jedes Mal schien er daran zu ersticken, dabei log er sich selbst an und weigerte sich nicht, dies mit Freude als Stärke zu sehen.
Jegliche positiven Emotionen vermied er, denn nach seiner Meinung ließ ihn das schwach wirken und das durfte er nicht zulassen. Er wusste, er war zu oft der Schwache. Güte und Gutgläubigkeit brachten ihn bis hierher. Andersherum wurde er gefürchtet, er nutzte es unbewusst als sein Schutzschild. Gefühle blockte er demnach seit Jahrzehnten ab, er handelte lieber. Anders hat man es ihm nicht beigebracht. In seinem Kopf bildete sich kein zweiter Weg, den er gehen konnte.
Unaufhaltsam und erbarmungslos würde man ihn beschreiben. Das Menschenleben bedeutete ihm gering, genauso wenig wie andere seines zu seiner Lebenszeit zu schätzen wussten. Das Verlangen nach Tod stieg in den Jahren in seiner Einsamkeit, bis es anfing, ihm regelrecht zu gefallen, Menschen aus ihren unbedeutenden Leben zu entreißen.
Seine Dunkelheit und Finsternis sogen das Licht in seiner Umgebung auf. In jeder seiner Zelle, in jedem seiner Blicke und um ihn herum bildete sich die Schwärze und mit der Zeit, mit jeder Akzeptanz von seiner Seite, schien sie sich nur zu vergrößern. Sie waren eins. Er ernährte sich vom Licht der anderen und dadurch fühlte er sich lebendiger, mächtiger. Das Lächeln auf seinen Lippen war nie zu übersehen, wenn Menschen schlagartig dazu bereit waren, all ihr Licht ihm freiwillig zu geben, nur um ein paar Jahre länger leben zu können. Was sind schon paar Jahre mehr Lebensjahre auf dieser belanglosen Erde? Nur um ein paar mehr unaufrichtige Wörter aus den Mündern der Personen zu hören, die man zu lieben scheint. Damit sie bei der ersten Gelegenheit durch Selbstsüchtigkeit die Geliebten im Stich lassen.
Umso mehr wollte er ihr Licht haben, als er bemerkte, dass sie ihres nicht so leicht hergeben wollte.
Highest R.: #1 Übernat.All Rights Reserved