Erinn (Irland) im Jahr 224. Mit dem Anführer der Fianna, der freien Krieger von Erinn, ist Hochkönig Cormac MacAirt seit langem zerstritten. Um endlich Frieden mit dem alternden Fionn MacCumhaill zu schaffen, bietet er ihm seine junge Tochter Gráinne zur Braut an. Als Fionn seinen Sohn Oisin an die Königsburg nach Tara schickt, um dem Hochkönig seine Einwilligung zur Ehe mit Gráinne zu überbringen, geht das Mädchen davon aus, Oisin wollte für sich selbst werben. Er gefällt ihr - ahnungslos gibt sie ihrem Vater ihr Einverständnis. Erst bei der Hochzeitsfeier erkennt die junge Braut den Irrtum: Sie ist sechzehn Jahre alt und ihr zukünftiger Ehemann ein alter, verbitterter Krieger; mit seinen sechsundfünfzig Jahren ist Fionn älter als ihr eigener Vater. Mit Hilfe ihrer zauberkundigen Amme und Fionns jungem Hauptmann Diarmuid gelingt Gráinne die Flucht von der Festgesellschaft. Fionn MacCumhaill sinnt auf Rache und Gráinnes Schicksal scheint besiegelt: Die unglückliche Prophezeiung ihrer Geburt erfüllt sich auf fürchterliche Weise - für sie selbst, für ihre enflammte Liebe zu dem jungen Diarmuid und schließlich für ganz Erinn. Ich war mit zehn Jahren von dieser Geschichte völlig verzaubert - allerdings nicht von der knappen Art, wie sie erzählt war. Dies ist meine eigene Version des altirischen Mythos.
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