Die Elite-Uni Stanford im kalifornischen Silicon Valley ist wohl einer der letzten Plätze auf Erden, an dem man schwarze Messen, Menschenopfer und rätselhafte Morde erwarten würde. Der Mordfall Arlis Perry weist aber all diese Merkmale auf und beschäftigt seit vierzig Jahren die Gemüter, weil er nach wie vor ungeklärt ist. (Das war der Stand der Dinge, als ich den Artikel 2014 verfasste. Inzwischen gilt der Mordfall als geklärt, siehe Kapitel 8.) Am 12. Oktober 1974 fand man inmitten der Memorial Church, der zentralen Campuskirche, die Leiche der 19-jährigen Ehefrau eines Stanford-Studenten. Der Leichnam der vergewaltigten Frau lag nur wenige Schritte vom Altar entfernt. Der oder die Täter hatten einige Mühe darauf verwendet, die Tote sehr auffällig in Szene zu setzen. Bis heute ist unklar, wann und wie der Mörder in die Kirche hinein- und wieder hinauskam. Der Fall Arlis Perry ist die Art von Geschichte, die eine Agatha Christie oder ein John Dickson Carr zu einem ihrer berühmten locked room mysteryhätten verarbeiten können.
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