Ich lag mit dem Rücken im Gras in dem Garten meiner Eltern und guckte in den Himmel. Es war warm und ich beobachtete den Mond, wie er still am Himmel stand und hatte das Gefühl, von ihm selbst angeguckt zu werden. Von fern her hörte ich leise einen Vogelschrei. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, doch ich konnte nur in großer Entfernung den Wald meines Dorfes erahnen. Bevor meine Beine noch einschliefen entschloss ich mich dazu aufzustehen. Ich verließ den Garten und blickte ein letztes mal auf ihn und unser Haus zurück, bis ich mich schweren Herzens umdrehte und ohne mich umzublicken immer weiter vom Haus weglief, immer mehr von einem starken willen angetrieben.
Die 16-Jährige Laureen Melodie hat schon seit vielen Monaten immer den selben Traum: Eine Stimme ohne Körper flüstert ihr unverständliche Sachen zu, während sie die Straße ihres Dorfes aus der Sicht eines dritten betrachtet bis zu ihrem Ende geht, den Trampelpfad zum Wald betritt und von dort aus den kleinen Weg immer weiter geht, bis sie aus dem Sichtfeld des dritten verschwindet.
Anfangs hielt sie das ganze noch für einen ganz normalen Traum, doch als er sich jede Nacht wiederholte und jede Nacht an dem selben Punkt endete beschloss sie es endlich, dem Traum nach zu gehen. Und begann schon nach kurzer Zeit damit, genau diesen Schritt zu bereuen.