Malia Williams. Ein Mädchen aus Nordspanien, das kurz vor Vollendung ihrer Jugend doch noch adoptiert wurde.
Ob ihr die Aussicht nach Kanada Freude bereitet hatte? Eher nicht.
Alles war neu für sie - die Menschen, die Schule, das Klima. Warum hatte sie ausgerechnet jetzt noch eine Familie finden müssen?
Doch all das verliert schnell den Fokus, als sie dank einem nicht ganz so normalen Jungen entdeckt, dass sie selbst und die gesamte Welt nicht das ist, was sie seit siebzehn Jahren zu kennen dachte.
--------------------------
»Ein weiser Mann«, begann er, atemlos gegen meine Lippen zu hauchen. Elektrische Spannungen gingen von jeder Stelle aus, die er an meinem Körper mit seinen heißen Händen berührte. »sagte einmal, wir seien eine Art Yin und Yang. Der Unterschied ist, dass nicht du die Nacht und impulsiv bist, sondern ich. Ich verkörpere für alle Außenstehenden die Dunkelheit, Malia. Eine pulsierende, unberechenbare Gefahr, die skrupellos alles umbringen könnte, das sich ihr in den Weg stellt. Jeder, der weiß, was ich bin; sogar teilweise meinesgleichen haben«, er stockte, als würde das nächste Wort nur schwer über seine Lippen kommen und er würde es aus seiner Kehle heraus zwängen, »Angst vor mir. Du hingegen bist für sie wie Yin als Tag. Überlegt, eher passiv, strahlend und rein wie die Sonne am klaren Horizont. Wenn nicht die größte Gefahr oder Folter besteht, bleibt deine wahre Energie nach Innen gerichtet und du wirkst niemals, auf keine Person des Planeten, nicht einmal auf naive Menschen, bedrohlich. Deshalb bin ich da, deshalb wurde ich geschaffen - ich muss beschützen, dich von allen Risiken fernhalten, jedes Damoklesschwert, das einen Zentimeter zu viel in deine Nähe wagt,«, wieder schluckte er schwer, schien zu keuchen, kaum mehr Luft zu kriegen; seine Stimme erstickte, »vernichten. Ich muss dich behüten, muss dich bewachen, wie der Drache die wunderschöne Prinzessin.«