Himmelsfall - Tanz der Flammen

Auszug:

"Eine Symphonie. Eine Symphonie, die über die Schönheit und über die Vergänglichkeit singt. Sie singt leidenschaftlich das Lied der Intimität und des Realitätsverlustes. Es ist eine Symphonie, die über die Geschichte singt. Sie ertönt in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Kann man sie hören? Sie ist leise und unaufhörlich allgegenwärtig. Sie ist wie ein zärtlicher Kuss, wie ein feiner und riskanter Pinselstrich, der die Gesamtheit des Gemäldes des Lebens vollendet oder zerstört. Ich kann sie hören. Adagio; ein Klavier ertönt allein und traurig, dann folgt ein hoher und langer Ton einer ebenfalls einzelnen Violine, die das Klavier scheinbar ermordet, aber es ist ein sinnlicher und liebevoller Mord. Die langgezogenen Töne der Violine fliegen durch den Saal dessen einziger Besucher ich bin. Die Violine spielt die Töne meines Verstandes, wie er langsam und schleichend vor sich hin vegetiert, aber dann Crescendo! Ein gewaltiges Orchester erscheint und duelliert sich mit der einzelnen Violine mit Schlag-, Blass und Streichinstrumenten. Ein Schlagabtausch zwischen Gut und Böse, Verstand und Unverstand, Liebe und Hass. Der Konflikt harmoniert zu einem perfekten Stück. Kann man sie jetzt hören? Ich kann sie nicht nur hören, sondern auch sehen. Ich kann sie fühlen, riechen und schmecken. Jeden Tag sehe ich das Herz dieser Symphonie und es steht in Flammen. Sie ist in meinen Gedanken und ich bin nahezu besessen von ihr. Sie erleichtert mich und wir erleben zusammen ein Abenteuer und ich trage diesen Ton mit mir, den ich der Symphonie nicht geben kann, denn es könnte sein, dass sie mit dem neuen Ton verstummt."