„Fleisch bleibt immer Fleisch. Und das ist gut so." Belustigt betrachtete sie das junge Pärchen, das Hand in Hand an ihr vorbei schritt. Das Gefühl schwand, je näher das Pärchen einem freien Tisch im Café kam, und wandelte sich in Schwere, als es sich setzte. Sie stocherte in ihrem Eisbecher herum, der eigentlich zu groß war, um von einer Person vertilgt zu werden. Hand in Hand... Wie es wohl war, einfach nur um des Menschen willen mit jemandem Zeit zu verbringen? Sie seufzte. Ein wie in Blut getränktes Himmelsspektakel breitete sich über sie aus. Die Abenddämmerung schritt unerbittlich voran. Bald würde sich auch über ihren Körper eine derartige rote Färbung verteilen. Und nur die Stille der Nacht würde bei ihr bleiben, wenn sie darum rang, die Gewalt über ihren sich windenden Körper wiederzuerlangen. Sie grinste, leckte sich über die Lippen. Der Schatten war mit einem Mal weggewischt. Das war eben der Preis, den sie zahlte, oder? Sich lebendig zu fühlen in einem Körper, der nicht ihr gehörte. Es würde keine Hilfe geben für etwas, das nicht gerettet werden musste. Fleisch blieb immer Fleisch. Und das war gut so.
16 parts