"Ich werde dich schneiden", flüsterte er gegen die Haut ihres Nackens, sein heißer Atem machte ihr Gänsehaut. "Hier", sein Zeigefinger und Mittelfinger fuhren über die Haut, wo sich ihr Kiefer und Hals sanft trafen, rechts über der Jugularis Vene, "und hier." Eine Hand hielt ihr Handgelenk fest, sein Daumen glitt hinunter über die Ader unter der schneeweißen Haut des Handgelenks.
Sie schluckte, schloss ihre Augen und versuchte, die Angst zu unterdrücken, die innerhalb ihres gebrechlichen Körpers brodelte.
Er ging weg von ihr, wo sie lag, an Platin Handschellen ans Bett gebunden, und griff in die Tasche seiner blau grauen Jeans.
Die Platin Klinge schimmerte, als das Licht auf sie traf, und Harry drehte sein Handgelenk, studierte die schöne, alte Klinge. Kostbare blaue Saphire waren eingebettet in den Griff des Messers, ergänzten das silbrig weiße Metall - das einzige Metall, dass ihre helle Haut überhaupt durchdringen konnte.
"Du liebst mich, denke ich, richtig?" Fragte er. Obwohl seine Stimme arrogant und unbekümmert klang, gab es eine Schicht von Unsicherheit unter der Fassade.
"Ich liebe dich, Harry, immer." Ihre Stimme war stabil und sicher, im Gegensatz zu ihm, obwohl sie wusste, was vermutlich passieren würde.
"Gut". Er schmunzelte und trat näher an das Bett, wo sie schließlich den Kampf gegen die Fesseln aufgegeben hatte. "Ich liebe dich auch, Elsah, so sehr."
Und dann ließ sie einen gequälten Schrei heraus, als das geschärfte Messer ihre Haut durchbohrte.
„Wie soll ich sie vergessen, wenn ich ständig daran erinnert werde, dass ich sie vergessen soll?"
***
Wann ist ein guter Zeitpunkt, um eine geliebte Person gehen zu lassen? Das fragt sich auch Aidan, als er, selbst nach vielen Monaten, Beverly nicht aus seinem Gedächtnis streichen kann, obwohl er am liebsten alles hinter sich lassen würde. Trotzdem bemüht er sich, um ein halbwegs normales Leben. Zumindest, bis Beverly plötzlich wieder vor seiner Türe steht und seinem Leben erneut die Balken wegzureißen droht.
Knappe acht Monate sind vergangen, seit Beverly ihren Selbstmord in die Tat umgesetzt hat, um ihren Dämon vor dem Tod zu schützen. Und sie hat absolut keine Ahnung, warum sie noch am Leben ist. In dem kleinen Häuschen in Bakersfield versucht sie seither, Tag ein, Tag aus, eine Erklärung dafür zu finden. Und die einzige Person, die im Besitz dieser Antworten zu sein scheint, ist Addie.
***
„Ich habe mir immer gesagt, dass Dentalion nach jemandem gesucht hat, der so stark ist, dass man ihn nicht brechen kann. Aber alles zu verlieren und nicht daran zu zerbrechen, ist nicht stark. Es ist nur traurig und armselig."
(Alle Rechte vorbehalten, egal, was Wattpad Euch weismachen will!)