Mental und innerlich ausgetrocknet, lässt er seine Gedanken ständig um sie kreisen. Sie allein ist der Grund, wieso er sich nicht schon längst dazu entschieden hat, aufzugeben. Aber nicht der bloße Gedanke an sie, ihre braunen, glänzenden Wellen, die ihr wunderschönes, zierliches Gesicht umrahmten und es noch kindlicher wirken ließen, als es ohnehin schon war oder ihre vollen weichen Lippen, die stets mit einem Lächeln beschmückt waren. Nein, viel mehr waren es die Szenarien, in denen er ihr jede Art von Schmerz zufügte, die er sich ausmalte. Sei es psychischer oder physischer Schmerz, er musste sie leiden sehen. Er wollte, nein, er musste das Letzte sein, was ihre katzenförmigen Augen erblickten, nachdem er das letzte Stück Leben aus ihrem Körper saugen würde. Er würde es wie ein gieriger Vampir aussaugen, es auf seiner Zunge zergehen lassen und dabei jeden einzelnen Tropfen genießen, sich wünschen er könnte für immer damit weitermachen.
„Sag mir, was ist das Wertvollste in deinem Leben?", hauchte sie gegen seine Lippen, als sie sich so nah an ihn schmiegte, dass nicht einmal ein Blatt zwischen sie passen würde. „Du.", antwortete er ihr, ohne auch nur für eine Sekunde nachdenken zu müssen. „Würdest du für mich sterben?" Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet, ließ sich jedoch auch nicht aus der Fassung bringen. „Jederzeit." Genau 5 Sekunden hatte er gebraucht, um ihr zu antworten. 5 Sekunden zu viel, ihres Erachtens nach, denn langsam zog sie ihren Kopf zurück und sah ihm ernst in die Augen. „Auch wenn ich dein Tod wäre?"All Rights Reserved