Part 1:
Deep:
Manchmal frage ich mich, ob Leute tief fallen müssen. Niederlagen erleben müssen. Erleben müssen, um mit ihnen umgehen zu können. Erleben müssen, um das Leben wert zu schätzen. Erleben müssen, um zu lernen, dass es okay ist. Dass es okay ist, Fehler zu machen. Dass es okay ist, nicht perfekt zu sein. Dass es menschlich ist. Ist das Unperfekte nicht das, was uns perfekt macht, weil es uns menschlich macht und das Menschliche uns perfekt? Ist es nicht wichtig im Leben Fehler zu machen? Sind Fehler nicht dafür da, um aus ihnen zu lernen?
Meiner Meinung nach, sind Fehler menschlich und wichtig.
Part 2:
Trust:
"Warum kann sie mir nicht einfach vertrauen?"
"Sie hat Angst."
"Aber wieso?"
"Vermutlich ist sie einmal zu viel zerbrochen."
Part 3:
Falls:
Der Wind weht über meine Haut, zerzaust mir meine offenen, langen Haare, während ich am Abgrund stehe und runtersehe. Ich schlucke. Die Gänsehaut kommt nicht allein von Wind. Vorsichtig betrachte ich die Gegend. Sauge alle Details, die sich mir offenbaren in mich ein. Es ist wunderbar hier oben. Hätte ich Angst vor der Höhe, wäre ich nie hier hoch geklettert. Nein, ich habe keine Höhenangst. Ich habe Fallangst. Angst davor zu fallen, zu stürzen. Aber wie soll ich meine Ängste je überwinden, wenn ich mich ihnen nicht stelle? 'Gott gab uns allen Flügeln. Von Geburt an. Nur, ob wir sie nutzen, von ihnen Gebrauch machen, das überlässt er uns.' Ich erinnere mich genau an die Worte, denn das sind die Worte, die mich hierher brachten. Es mag widersprüchlich sein, aber nur weil man fällt, heißt es noch lange nicht, dass man stürzt. Oder andersrum. Nun stehe ich hier. Stehe hier vor dem Abgrund. Ich weiß, mir kann nichts passieren. Ich bin sicher. Ich weiß es. Weiß es genau. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Angst habe. Vorsichtig trete ich näher an den Abgrund. Ich atme tief ein und aus. Ich schaff das. Nur noch einen Schritt und dann bin ich in der Luft.
Malu mag Bücher und ein ruhiges und geregeltes Leben. Manchmal fragt sie sich, ob sie und ihr Bruder Theo wirklich verwandt sind - denn der und seine Freunde sind das Gegenteil von ihr. Dass Theos Freunde und sie sich gegenseitig nicht ausstehen können, ist kein Geheimnis. Und ausgerechnet Josh, einer von Theos Freunden, den Malu am meisten verabscheut, scheint es jetzt auf sie abgesehen zu haben.
Dann ist da noch Malus Krankheit, die ihr immer wieder das Leben schwer macht. Denn Malu hat Epilepsie und der Kontrollverlust wird immer mehr zum Alltag.