Wenn man heutzutage einen Handwerker bestellt,weil irgendetwas in der Wohnung repariert werden soll,muss man meistens herum telefonieren, bis man einen findet, der Zeit zu kommen. Das habe ich gemerkt, als neulich unser Kühlschrank an. Der Erste sagte gleich,er habe überhaupt keine Zeit. Der Zweite wollte mich überreden, doch lieber gleich einen neuen Kühlschrank zu kaufen.Der Dritte versprach, bei uns vorbeizuschauen, wenn er mal in unsere Gegend käme... Nach drei Wochen lief der Kühlschrank immer noch nicht. (Nur die Butter fing an zu laufen, denn es war gerade ziemlich heiß.) Deswegen versuchte ich noch einmal mein Glück und rief bei einem Vierten an. Er hieß Ludger Knorps und versprach zu meinem Erstaunen, gleich am nächsten Morgen zu kommen. Am nächsten Tag, als ich gerade mit meinen Kindern beim Mittagessen saß, klingelte es. Herr Knorps stand draußen. Er war ein ungemein freundlicher Mann.Er stellte seine drei Werkzeugkästen in die Küche, setzte sich hin und ließ sich das Spinat schmecken. Danach machte er sich an die Arbeit.Ich hatte vorher nicht gewusst, dass so viele Drähte, Kabel, Sicherung und Widerstände in einem einzigen Kühlschrank stecken. Gegen Abend, als meine Frau von der Arbeit heimkam, war Herr Knorps endlich fertig und führte uns stolz den Kühlschrank vor. Er steckte den Stecker in die Steckdose und der Kühlschrank fing wieder an zu dürren.Meine Frau öffnete gleich die Tür und fasste ins Tiefkühlfach."Au!", schrie sie und zog ihre Hand schnell zurück. Ich fasste vorsichtig in den Kühlschrank.Herr Knorps schob mich einwenig zur Seite, kniete sich vor unseren Elektroherd, der neben dem Kühlschrank in der Küche steht und öffnete die Tür zur Bratröhre.Herr Knorps zeigte auf die dünne Eisschicht, die sich im Herd gebildet hatte. Der Herd ist ein Kühlschrank geworden und das Herd ein Kühlschrank. Unsere Wohnung ist vielleicht ein bisschen ungewöhnlich. Aber wir finden sie sehr gemütlich.All Rights Reserved
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