Hexen

In seiner Klasse steht Martin vor leeren Plätzen. Nur wenige Schüler sind heute zum Unterricht erschienen und die meisten sind blass oder richten den Blick hinaus in den trüben Morgen. Zehn Minuten später wird einem Mädchen schlecht. Bevor sie die Toilette erreicht, übergibt sie sich auf dem Gang.

Um diese Jahreszeit sind die Kartoffeln bereit, geerntet zu werden. Jetzt stehen Josef und Carina am Rand des Ackers und blicken fassungslos über die schwarzen, verrotteten Knollen, die wie Tote nach einer Schlacht auf der Erde liegen.

Kira schließt die Augen. Schreckliche Reflexionen tanzen auf ihren Lidern. Abgründe und Schwärze. Kälte und Stimmen im Sturmwind. Bestien mit zottigem Fell und furchtbaren Hörnern. Medikamente, die helfen sollten, sie zu bannen. Sie sind eine stumpfe Klinge, aber besser als gar keine.
Am Samstag wird Miriam zur letzten Ruhe gebettet. Dann wird Kira dorthin zurückkehren, wo alles begonnen hat…

Während das ganze Land über merkwürdige Ereignisse spricht, wird eine junge Frau von Stimmen aus einer Vergangenheit gerufen, die sie weit hinter sich gehofft hatte. Uralte Mächte sind dabei zu erwachen – und während ihre Figuren Feld für Feld nach vorne rücken, muss Kira lernen, die Zeichen zu deuten. Denn schon bald wird ihr klar: Sie allein entscheidet über die Farbe des Siegers.