Leipziger Tage waren ganz anders als Leipziger Nächte. Leipziger Tage werden von Leuten regiert, die morgens früh aufstehen, in ihren großen Karren durch die leeren Straßen der Stadt düsen und sich auf Konferenzen wie ein Platzhirsch beweisen. Wenn es in Leipzig Tag ist, haben Leute das Sagen, die weiß, männlich, heterosexuell, zumeist übergewichtig sind und christliche Ideale verfolgen. Männlichkeit ist hier noch ein positiv besetzter Begriff, dem man sich hingibt. Man stellt sich eine ausländische Putzkraft ein, denn sie ist billig. Man wird schließlich nicht reich, indem man sein Geld ausgibt. Seine Macht hat ihm der freie Markt geschenkt: er hat das Geld und er kann entscheiden, wem er es gibt.