"Solltet Ihr uns nicht anhören, bevor Ihr uns hier einsperrt, als wären wir entlaufende, tollwütige Hunde?" Sie drehte den Stein zwischen ihren Fingern hin und her, warf dem Elb, der vor der Zellentür stand, und sie ganz offensichtlich beobachtete, nur einen kurzen Blick zu mit ihren tiefen, dunkelblauen Augen. "Der König sprach mit Eurem Prinzen." Mehr sagte er nicht. Sie schmunzelte, nicht sicher, ob sie sich nun ärgern oder doch lachen sollte. "Ihr könnt vieles tun, Legolas Grünblatt. Doch behauptet nicht erneut, Thorin Eichenschild wäre mein Prinz. Das wäre ja noch schöner! Ich folge ihm nicht, weil ih seiner gewöhnlichen Gefolgschaft angehöre, ich folge ihm, weil Gandalf mich drum bat." Sie seufzte. "In meinem Blut befindet sich die Ehre und der Stolz meines Volkes, welches sich darauf verlässt, dass ich dem Zwergenprinzen helfe, zurück zu erlangen, was ihm einst gehörte und dann zurück zu verlangen, was mein Volk den Zwergen einst gab und nach jenem zu Verlangen, was man uns damals versprach." Sie stand auf und trat ans Gitter. "Nun, Prinz Legolas, verratet mir doch, welche Ehre und welchen Stolz Eures Volkes Ihr ständig bei euch tragt..."
Harry Potter - der Junge, der überlebte, und doch nie der Junge, der genügt.
Seit er denken kann, lebt Harry unter der strengen Hand seines Vaters, des gefeierten Aurors James Potter. Doch statt Liebe und Stolz erfährt er nur Erwartungen und Enttäuschung. Für James ist Harry vor allem eines: der Sohn, der die Pflicht hat, die Ehre der Familie zu wahren - koste es, was es wolle.
In Hogwarts, weit entfernt vom kontrollierenden Blick seines Vaters, erlebt Harry zum ersten Mal so etwas wie Freiheit. Doch die Last der Erwartungen lässt ihn nicht los: Quidditch, Bestnoten und das richtige Haus - in all dem scheint er zu scheitern. Noch schlimmer ist die wachsende Schuld, die er tief in sich trägt, die ihm insgeheim zuflüstert, dass er am Tod seiner Mutter Schuld trägt.
Unvermutet wird ausgerechnet Severus Snape, der unnahbare und strenge Lehrer, zu einer Art Vertrauter für Harry. Doch wie viel Vertrauen kann er wirklich zulassen? Und was passiert, wenn sein Vater erfährt, dass Harry in Hogwarts allmählich zu sich selbst findet - und das mit Hilfe eines Mannes, den James verabscheut?