"Ich bin gleich wieder da, schlaf schon mal", flüsterte ich meiner kleinen Schwester zu und schlich aus ihrem mit Umzugskartons vollgeräumtes Zimmer. Ich schlich über den ebenfalls mit Kartons vollbepackten Flur und zog mir meine Converse an. Eine Jacke brauchte ich an diesem lauem Sommerabend zum Glück nicht. Dann schnappte ich mir mein Longboard, steckte den Haustürschlüssel ein und verließ unsere neue Wohnung. Erst seit 3 Tagen wohnten meine 8 jährige Schwester Anna und ich, Miriam, 18, in dieser Wohnung in Köln. Seit unsere Eltern bei einem Autounfall vor 4 Jahren verstorben waren sorgte sich unsere Großmutter um uns aber sie wurde krank und konnte sich nicht mehr um uns kümmern. Deswegen zogen wir in eine Wohnung direkt gegenüber von der unserer Tante Lilli. Als ich schließlich unten angekommen war, stemmte ich mich gegen die schwere Haustür und ging aus dem Haus. Ich ließ mein Longboard auf den Boden fallen, zog mir meine Kopfhörer über und schaltete am Handy meine Lieblingsmusik ein. Dann fuhr ich aber schon los. Während ich durch die halbe Innenstadt von Köln fuhr, merkte ich, wie der Wind durch meine langen, braunen Haare wehte. Langsam begann mein Pushbein zu schmerzen aber ich fuhr weiter. Der Fußgängerweg, auf dem ich fuhr, wurde immer schmäler aber mit ihren Longboards hatten gut zwei Personen darauf Platz. Ich blickte gedankenverloren auf den Rhein und merkte nicht, wie zwei Jungs, ebenfalls auf Longboards, auf mich zugerast kamen, wie wild um sich fuchtelten und riefen....
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