"Steig ein, ich bring dich nach Hause." Dass das keine Bitte war, kapierte er schnell. Er setzte sich neben mich, und als die Tür zu war, fuhr ich das Fenster hoch. "Wo wohnst du?", fragte ich barsch. "Unten am Fluss, beim Abwasserkanal links." Regen trommelte auf das Autodach. Meine Hände umschlossen das Lenkrad und die Haut über meinen Knöcheln wurde weiß. Ich kannte mich mit Stolz aus, deswegen ließ ich es ihm durchgehen. Gezwungen schaute ich auf die Straße. Er war nur ein armer Bengel und ich sollte ihn sich selbst überlassen. Aber ich war sein Vorgesetzter. Fuck. Das Wasser auf meinem Sitz störte meine Konzentration schon mehr als genug. Unten am Fluss war die zwielichtige Ecke. Und das so richtig. Keiner sollte da wohnen müssen. "Du kommst erstmal mit zu mir", bestimmte ich. "Ich werde mir die Wunde ansehen. Dafür sagst du mir, wo du sie her hast." Fünfzehn Minuten lang, bis zum Eintreffen in meiner Einfahrt, sprachen wir nicht miteinander.All Rights Reserved
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