!Diese Story enthält spoiler zur 3. Und 4. Staffel von Attack on Titan!
Nachdem der Krieg sein Ende gefunden hatte, befand sich Levi auf einmal an einem ihn altbekannten Ort, der Koordinate. Warum war er hier?
--------------------------------------------------
"Um euch zu beschützen, werde ich euch eine neue Welt zeigen, in der ihr ein neues Leben leben werdet. Es gibt kein 'Ja' oder 'Nein' bezüglich, ob ihr dieses neue Leben annehmt. Was ich euch aber entscheiden lasse ist, ob ihr euch erinnern wollt, was geschehen ist, wen ich gekannt habt und vor allem, wer ihr wirklich seid", sagte Eren, was mich kurz meinen Atem anhalten ließ.
"Wir haben also keine Möglichkeit zu sagen, dass wir es nicht wollen? Eren, ich gehörte zum Aufklärungstrupp, der für den Frieden gekämpft hat. Und ich wäre auch derjenige, der diesen wieder aufbauen würde, wenn es erneut zu solch einer Katastrophe kommen sollte. Du wirst mir keine neue Welt zeigen, Eren. Das lasse ich nicht zu."
Meine Antwort klang überzeugt und sicher, doch was brachte mir das schon? Ich konnte Eren's Augen von hier aus nicht sehen, dennoch wusste ich, dass sie in solch einer Überzeugung strahlten. Egal, was ich ihm sagen würde, der würde sich nicht überreden lassen.
"Möchtest du all die Erinnerungen bewahren?", war das einzige, was er mich fragte.
---------------------------------------------------
Und von da an, veränderte sich Levis Leben drastisch. Nicht, weil er jetzt hätte wo anders leben müssen, nein, weil sich eine Begegnung ereignete, von die er hätte träumen können, so ungläubig schien sie.
Als Tochter, eines hochangesehenen Shinto Priesters, wuchs ich wohlbehütet in einer Tempelanlage auf. Ich war stets darauf bedacht, meiner Familie keine Schande zu bereiten und wahrte daher seit frühester Kindheit den Schein, einer wohlerzogenen Miko. Doch nun, mit 16 Jahren, ging ich mit großen Schritten, in Richtung des Erwachsenwerdens und fragte mich seither ernsthaft, ob dieses schnöde, schon fast langweilige Leben wirklich alles in meiner Jugend gewesen sein sollte. Beinahe schon neiderfüllt, beobachtete ich meine Klassenkameradinnen, die damit begannen, sich in aufreizende Kleider zu hüllen, um den Jungs zu imponieren. Sich mit viel zu grellen Farben schminkten, sich über die Fehler, die sie begingen ärgerten, nur um sich prompt in die nächste Dummheit zu stürzen. Am Rande des Abgrundes lebten, umgeben vom ständigen Schleier der Gefahr, um sich darauf vorzubereiten, wie es im späteren Leben nicht laufen sollte. All dies wollte ich auch, ich wollte wissen, wie es sich anfühlte, sich der Gefahr vollkommen hinzugeben, ohne daran denken zu müssen, dass es dem Ruf meiner Familie schaden könnte. „So ein hübsches und gutes Mädchen..." ich konnte es nicht mehr hören, ich war es leid.