Was sich liebt das begehrt sich

„Elijah!“ Eigentlich hatte ich schreien wollen, brüllen, in der Hoffnung ihn dadurch von seinem Vorhaben abhalten zu können. Doch alles was ich über die Lippen brachte war ein seichtes, bedeutungsloses Flüstern. Er drehte augenblicklich seinen Kopf in meine Richtung. Etwa zehn Meter von ihm entfernt war ich stehen geblieben. Allein die Symbolik seines unübersehbaren Vorhabens lies mich erschaudern und mein Herz krampfte sich schmerzlich zusammen. Alles nur wegen zwei Buchstaben. „Elijah...Bitte komm da runter...“ Sogar von weitem konnte ich das Flackern in seinen Augen sehen, den verletzten Ausdruck der darin lag. „Elijah...Es tut mir so leid, ich...“ „Ich warte auf eine Antwort.“ unterbrach er mich kühl. Stumm blickte er mich einfach an. Was war ich nur für ein Mensch? Warum tat ich ihm das an, wieso konnte ich nicht einfach glücklich sein so wie es war? „Ich liebe dich.“ sagte ich fest und ohne zu zögern. „Das ist alles?“ fragte er bitter. „Ich liebe dich wirklich!“ meinte ich unfähig das zu sagen, was er hören wollte. Er schluckte. „Das werden wir gleich sehen!“ nahm er meine Worte in den Mund und ich konnte beinahe einen Hauch schmerzlichen Sarkasmus in seiner Stimme mitschwingen hören. (...) Ein Gedanke durchschoss mich, eine Idee, die ich nicht ganz vollenden konnte, da Elijah seinen Blick nun wieder hinunter aufs dunkle Wasser richtete. Blitzartig handelte ich. In dieser Sekunde wusste ich nicht was richtig oder falsch war. Vor allem nicht, was die Prophezeiung von zwei Liebenden hielt, die gleichzeitig starben. Gerade so weit von Elijah entfernt, dass er mich nicht hätte packen können schwang ich mich übers Geländer und sprang im selben Moment ab wie er.

⭐️Der zweite "Was sich liebt..."-Teil⭐️

Cover by butterflyskys

[lesen auf eigene Verantwortung! Kann verstörende, falsch interpretierbare/missverständliche oder sexuelle Inhalte enthalten]

© Copyright, determined 2015