„Setz dich endlich hin, du Spinner!" Als ich der schneidenden Stimme den Kopf zudrehte, hielt ich den Atem an. Ein von Kopf bis Fuß tätowierter lehnte im Türrahmen und schien die Szenerie beobachtet zu haben. Seine blauen Augen fixierten den Hysteriker kühl. Sein Bart und sein Haar waren akkurat rasiert, sein Blick so finster, dass es mir kalt den Rücken herunterlief. Nun löste er sich vom Türrahmen und seine breiten Schultern drückten sich durch den Stoff seines dunklen Jogginganzugs. Als ich ihn erkannte, setzte mein Herz einen Schlag aus. Was zur Hölle machte er hier? Mein Mund wurde trocken, während meine Gedanken sich regelrecht überschlugen. Wie lang war das jetzt her? Ein halbes Jahr? Länger? Pflaster-Mike schien einen Moment darüber nachzudenken, sich mit ihm anzulegen, sank dann jedoch schweigend auf seinen Stuhl zurück. Der Nachzügler durchquerte währenddessen seelenruhig den Raum, ohne sich für sein Zuspätkommen zu entschuldigen, und ließ sich auf einen freien Platz innerhalb des Stuhlkreises fallen. Er hatte mich offenbar noch nicht bemerkt. Mir war das nach unserem letzten, unangenehmen Zusammentreffen ganz Recht, denn ich hatte noch immer kein Interesse an einer ausgedehnten Unterhaltung mit ihm; im Gegenteil. Ich war froh, dass er mich geflissentlich ignorierte - denn ich würde ganz sicher dasselbe tun.
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